Fußball-EM

Streit bei der Bahn wegen Sicherheit

Gewerkschaft und Betriebsrat fordern mehr Personal. Die von der DB angekündigten 20 Prozent reichten nicht.

07.05.2024

Von dpa

Reicht das Sicherheitspersonal? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Reicht das Sicherheitspersonal? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Berlin. Bei der Deutschen Bahn entwickelt sich wenige Wochen vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ein intensiver Streit über die Sicherheit der Beschäftigten. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat am Montag deutlich mehr Anstrengungen von der Bahn für die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert als zuletzt angekündigt. „20 Prozent pauschal mehr Sicherheitspersonal reicht meines Erachtens nicht“, sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert. EVG-Studien zeigten, dass die 20 Prozent bereits für den regulären Sommer- und Tourismusverkehr benötigt würden.

Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche eine Umfrage unter Beschäftigten von Bahnunternehmen vorgestellt. Demnach haben 64 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten Gewalt oder Anfeindungen erlebt. Die EVG fordert daher „Sofortmaßnahmen“ anlässlich der anstehenden Fußball-EM. Die Bahn wiederum teilte mit, dass sie für das Turnier den Pool an Sicherheitskräften um rund 20 Prozent oder um rund 900 Sicherheitskräfte aufstocken werde.

Diese 20 Prozent mehr brauche es schon im Normalbetrieb, sagte Heike Moll, Mitglied in mehreren DB-Betriebsräten. „Wir werden nicht nur freundliche Fußballfans hier haben.“

EVG-Chef Burkert fordert ein EM-Sonderprogramm, „das vor allem auch die Bahnhöfe und Vorplätze im Blick hat“. Das Programm müsse dem Spielplan, den Paarungen und den Fan-Bewegungen angepasst sein. „Wir sind als EVG dazu im engen Austausch mit der Gewerkschaft der Polizei.“

Bereits vergangene Woche hatte die EVG damit gedroht, den Beschäftigten eine Arbeitsverweigerung zu empfehlen, wenn es bei einem Einsatz ein erhöhtes Gefahrenpotenzial geben könnte. „Ich will da nicht von Streik sprechen, aber das Leistungsverweigerungsrecht könnte ein Thema werden, wenn wir feststellen, dass eindeutige Risikolagen für unsere Kolleginnen und Kollegen drohen“, sagte Moll. Aus ihrer Sicht braucht es vor allem an großen Bahnhöfen wie in München statt 20 eher 40 bis 50 Prozent mehr Sicherheitspersonal. dpa

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Erstellt:
07.05.2024, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 07.05.2024, 06:00 Uhr

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