Bundesliga

Streichs Plädoyer gegen Technik

Absichtlich Hand oder nicht? Drei strittige Fälle feuern die Diskussion um den Videoassistenten an.

18.02.2019

Von SID/DPA

Eine Szene mit dem Schalker Omar Mascarell (l.) sorgte für Debatten. Foto: Ina Fassbender/dpa

Eine Szene mit dem Schalker Omar Mascarell (l.) sorgte für Debatten. Foto: Ina Fassbender/dpa

Gelsenkirchen. Ein Freund des Videobeweises wird Christian Streich wohl nicht mehr. Nach dem zweiten Spiel in Folge, bei dem die Assistenten aus dem DFL-Keller in Köln seinen SC Freiburg um einen möglichen Sieg brachten, hielt der Trainer ein Plädoyer gegen das technische Hilfsmittel. „Wir leben im Technologie-Zeitalter, aber ich bin altmodisch und hab? das Spiel lieber, wie?s vorher war“, sagte Streich nach dem 0:0 bei Schalke 04. Der Videobeweis könne zwar objektiv über eine ganze Saison gesehen „mehr Gerechtigkeit“ bringen, erläuterte er, „aber das Spiel ist ein anderes geworden. Wenn es ein Tor gibt, traut sich niemand mehr zu jubeln“.

In Gelsenkirchen blieb Streich der Jubel über den Siegtreffer verwehrt, weil Videoassistent Harm Osmers einen Handelfmeter revidierte. Nachdem der Ball dem Schalker Omar Mascarell an den Ellbogen gesprungen war, entschied Schiedsrichter Frank Willenborg zunächst auf Elfmeter (81.), ruderte nach Intervention aus Köln aber zurück. „Nach den Anweisungen war für mich klar, dass es Elfmeter gibt“, sagte der frühere Weltschiedsrichter Markus Merk bei Sky. „Ich war erstaunt, dass der Videoassistent hier eingegriffen hat.“

Auch andernorts war die Handspiel-Regel wieder ein Reizthema. „Das Handspiel ist für mich ein rotes Tuch, weil es so schwierig zu beurteilen ist“, sagte Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia nach dem 3:0 gegen den FSV Mainz 05, obwohl sein Team vom Eingreifen aus Köln beim 2:0 profitiert hatte. Unverständnis herrschte auch bei Leipzigs Kapitän Willi Orban, dessen Handkontakt beim 3:1-Sieg in Stuttgart nach einem Kopfball von Mario Gomez mit Strafstoß sanktioniert wurde. „Für alle Beteiligten wäre es einfacher, wenn man da eine klarere Linie reinbringt. Der Elfer war ein Geschenk“, so Orban.

Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich stärkte am Sonntag indessen seiner Zunft den Rücken: „Vier korrekte Entscheidungen und eine im Grenzbereich“, habe es am Samstag gegeben. Grenzwertig sei die Szene auf Schalke gewesen, die Streich moniert hatte. sid/dpa

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Erstellt:
18.02.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 59sec
zuletzt aktualisiert: 18.02.2019, 06:00 Uhr

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