Tübingen · Hochschule
Uni Tübingen im nationalen Ranking: Spitzenbewertungen für Medizin
Im CHE-Ranking liegt die Tübinger Universität bei einigen Fächern im Mittelfeld. In anderen ist sie spitze.
Beim aktuellen nationalen Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) lag die Universität Tübingen häufig im Mittelfeld. Für das Ranking bewerten rund 120 000 Studierende ihre Studienbedingungen, gewertet werden zudem Forschungsleistungen in den jeweiligen Fächern. Die Ergebnisse werden dann in Spitzen-, Mittel- und Schlussgruppen sortiert.
Biologen werden besser
Wenig zufrieden etwa sind die Tübinger Psychologie-Studierenden. Weder die allgemeine Studiensituation, die Betreuung durch Lehrende noch das Lehrangebot wurden mit gut bewertet. Damit liegt Tübingen im Fach Psychologie nur im Mittelfeld und so ziemlich weit hinter den anderen Universitäten im CHE-Ranking, bei dem mehr als 300 Hochschulen untersucht werden. Auch die Zahnmedizin gehört erneut zu diesen Schlussgruppen. Die Studierenden der Zahnmedizin bewerteten die allgemeinen Studienbedingungen nicht gut, vor allem die Betreuung durch die Lehrenden sei schlecht. Der Wissenschaftsbezug und die Studienorganisation erhielten ebenfalls schlechte Noten.
Besser bewertet wurden diesmal die Voraussetzungen für die Biologen. Beim vergangenen CHE-Ranking vor zwei Jahren sahen die Studierenden ihr Fach in fast allen Kriterien nur in der Mittelgruppe. Nun bewerten sie die allgemeine Studiensituation, die Lehrangebote und auch Laborpraktika als spitze. Lediglich die methodischen Kompetenzen lassen scheinbar zu wünschen übrig. Sehr gute Bewertungen erhielten die Erziehungs- und die Geowissenschaften (bei der allgemeinen Studiensituation, dem Lehrangebot und der Unterstützung am Studienanfang). Auch die Informatik ist wieder bei den Spitzenpositionen mit dabei. Allerdings wird bemängelt, dass es zu wenige Forschungsgelder gebe.
Hervorragend schlagen sich mal wieder Tübingens Mediziner, die am dritten Platz im Ranking, gleich hinter der Uni Heidelberg und der LMU München, aufgeführt werden. Pluspunkte sammelte Tübingen etwa mit dem Skills Lab (in dem Studierende praktische Fertigkeiten üben können) und mit Forschungsgeldern, die pro Professor so hoch sind, wie bei fast keiner anderen Uni. Allein die Kategorie „Unterstützung für Auslandsstudium“ wurde als nicht so gut bewertet.
Bemerkenswert bei dem Ranking ist auch, dass die Tübinger Studierenden, selbst in den Fächern, die nur im Mittelfeld oder im Schlussfeld liegen, die Bibliothek immer als spitze beurteilen.
Das CHE-Ranking ist in Deutschland das prominenteste und aufwändigste Verfahren und wird über die Wochenzeitung „Die Zeit“ publiziert.
International auf Platz 86
Ernster als das CHE-Ranking nimmt die Tübinger Universität die Einstufung im Times Higher Education Index. Die THE-Rangliste erfasst Kriterien wie Lehre, Internationale Ausrichtung, Forschung, Drittmittel und Zitate und hat auf die Studienentscheidungen und die weltweite Sichtbarkeit von Hochschulen vergleichsweise große Auswirkungen. Das „THE-Ranking 2023“ listete die Universität Tübingen im Oktober vergangenen Jahres auf Rang 86. Damit steht die Eberhard-Karls-Universität international seit 2016 ununterbrochen unter den Top 100. Im Jahr 2022 hatte Tübingen den 78. Platz belegt.