So viel verdienten die Tübinger Stadtwerke 2021

Trotz der andauernden Corona-Pandemie haben die Stadtwerke Tübingen (SWT) im vergangenen Geschäftsjahr 2021 einen von ihnen als gut bewerteten Jahresabschluss erzielt. Der Gesamt-Umsatzerlös stieg deutlich, ebenso wie die Absatzmengen von Strom und Wärme. Einen deutlichen Zuwachs gab es zudem bei der Zahl der Ökostromverträge: Die bereits 2020 gestartete Kampagne „Kostet nicht die Welt“ brachte dem Versorger einen kräftigen Zuwachs an entsprechenden Kunden: Ende 2021 waren es bereits 18.507 Ökostrom-Nutzer (Ende 2020: 15.393).

Das Ergebnis lag mit einem Jahresüberschuss von rund 1,9 Millionen Euro über dem Niveau des Jahres vor der Pandemie (2019: 1,5 Millionen Euro). Im ersten Pandemiejahr 2020 hatten die SWT noch eine „schwarze Null“ verzeichnet. Ähnlich positiv entwickelten sich die Umsatzerlöse, die sich gegenüber 2020 (235 Millionen Euro) nochmals deutlich auf 265 Millionen Euro steigerten. Insbesondere die Umsatzerlöse beim Strom legten deutlich zu (von 171 auf 194 Millionen Euro).

„Das Geschäftsjahr 2021 zeigte deutliche Signale der Erholung“, sagt Stadtwerke-Chef Ortwin Wiebecke. „Auch wenn die Corona-Pandemie – vor allem in einigen unserer Sparten – den Stadtwerken nach wie vor viel abverlangt hat.“ Dennoch sei die Stadtwerke-Bilanz insgesamt erfreulich. Wiebecke zeigte sich zuversichtlich, „dass wir zumindest die Corona-Talsohle von 2020 durchschritten haben“. Allerdings stehe den Energieversorgern die nächste Herausforderung in Form der aktuellen Energiekrise bereits unmittelbar bevor.

Zum städtischen Haushalt steuern die Stadtwerke Tübingen 14,3 Millionen Euro bei. Eingepreist ist da schon die Übernahme der Verluste der defizitären Sparten: Diese Zuschuss-Betriebe sind die Bäder mit 3,6 Millionen Euro, der ÖPNV mit 5,5 Millionen Euro und die Parkhäuser mit 180.000 Euro.

Besonderes Augenmerk liegt in Tübingen stets auf den Erneuerbaren Energien. Die in eigenen Anlagen erzeugte Ökostrom-Menge blieb 2021 mit 209 Millionen Kilowattstunden in etwa auf dem Vorjahresniveau (2020: 214 Millionen Kilowattstunden). Als erfreulich wertet der Versorger indes den Ausbau der Leistung bei den Erneuerbaren-Anlagen von 129,5 Megawatt (2020) auf 161,0 Megawatt. Ein größerer Teil der neuen Anlagen kam erst gegen Ende des Geschäftsjahres 2021 hinzu. Deshalb werden sich die hier zusätzlich erzielten Ökostrom-Mengen erst in diesem Jahr voll niederschlagen. 2679 Einspeiseanlagen gibt es insgesamt im Netzgebiet der SWT – auch das sind mehr als noch im Jahr davor (2020: 2280 Einspeiseanlagen). Aktuell decken die SWT 68 Prozent des Tübinger Strombedarfs selbst aus eigenen Erneuerbaren-Anlagen. Bis 2024 sollen es nach den Zielen des Versorgers 75 Prozent sein.

Mit den höheren Lieferungen auch im Sektor Bahnstrom (siehe Infobox) stieg der Gesamt-Stromabsatz der SWT ebenfalls signifikant: von 1047 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2020 auf 1423 Millionen jetzt.