Pandemie
Sinkende Corona-Zahlen und Rekord bei Booster-Impfungen
Minister Lauterbach sieht aktuell eine Stabilisierung der Lage in Deutschland, der Vormarsch der Omikron-Variante versetzt die Politik aber in Alarmstimmung.
Mit Rekordzahlen bei Impfungen und sinkenden Inzidenzen sieht Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aktuell eine Stabilisierung der Corona-Lage in Deutschland. Jedoch könnte die Ausbreitung der neuen Omikron-Variante die Erfolge schon bald gefährden.
Vergangene Woche haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Deutschland mehr als 4,5 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung am Montag mitteilte, war das ein Rekord in den Praxen – und gut 454 000 Impfungen mehr als in der Vorwoche. Beim Großteil handelte es sich um Booster-Impfungen. In Gang kommen jetzt auch Impfungen für Kinder von fünf bis elf Jahren. Für die Kinderimpfungen sollen in dieser Woche 2,4 Millionen Dosen ausgeliefert werden.
Die Bundesregierung setzt weiter auf ein hohes Impftempo. Lauterbach erläuterte am Montag, die Lage stabilisiere sich langsam, der Rückgang der Fallzahlen sei echt. „Dieser Trend darf durch Weihnachten nicht gefährdet werden“, schrieb Lauterbach bei Twitter. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank laut RKI auf 389,2 – nach 441,9 vor einer Woche.
Der Vormarsch der hoch ansteckenden Omikron-Variante in Europa macht aber weiter Sorge. „Das Impfen ist derzeit ein Wettlauf gegen die Zeit“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Mit der sehr niedrigen Impfquote Sachsens habe man „keine Chance, wenn diese neue Virusvariante auftritt.“ Von einem Notfall sprach der britische Premier Boris Johnson in einer TV-Ansprache und rief eindringlich zum Boostern auf. Das Ziel sei, eine Million Menschen pro Tag zu impfen. Prompt gab es am Montag in England einen großen Ansturm auf die Impfzentren. Auch die norwegische Regierung schlug Alarm: Das nationale Gesundheitsinstitut FHI fürchtet bei einer ungebremsten Omikron-Ausbreitung hunderttausende Neuinfektionen täglich. dpa/afp
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