Rottenburg · Hilfsaktion
Sicherer Hafen am Rottenburger Neckar
Rottenburg will Geflüchtete, die zwischen Belarus und der östlichen EU-Grenze in Polen festsitzen, aufnehmen.
Die Stadt Rottenburg wäre bereit, einige der seit Wochen an der polnischen Grenze festsitzende Flüchtlinge aufzunehmen. Damit unterstützt die Stadt, die sich 2019 zum Sicheren Hafen erklärt hat, ausdrücklich eine Aktion der zivilgesellschaftlichen Organisationen Seebrücke, Leave No One behind, Wir Packen es an und Cadus Kontext.
Aktivistinnen und Aktivisten von Seebrücke und Leave no one behind sind am Montag mit einem Bus von Berlin aus an die Grenze zwischen Polen und Belarus gefahren. Im Vorfeld haben sie sich an das Bundesinnenministerium (BMI) gewandt und um eine Aufnahmezusage gebeten. „Wir haben der Seebrücke unsere Hilfe zugesagt und unsere Bereitschaft bekräftigt, Menschen aus humanitärer Not bei uns aufzunehmen, damit sie nicht als politisches Druckmittel missbraucht werden“, wird Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert. Der Bus der Seebrücke wird nur Menschen mitnehmen, falls das BMI eine Aufnahmezusage erteilt und es so einen legalen Weg nach Deutschland gibt.
Der Bus hat auch Sachspenden, wie warme Decken oder Schuhe geladen und wird diese an zivilgesellschaftliche Hilfsorganisationen vor Ort übergeben. „An der östlichen EU-Außengrenze zwischen Polen und Belarus entwickelt sich eine humanitäre Katastrophe“, sagt Liza Pflaum von der Organisation Seebrücke. Die Menschen im Grenzgebiet drohten zu erfrieren oder zu verhungern. Mehrere Menschen seien bereits gestorben.
Neben Rottenburg haben auch mehrere andere Kommunen ihre Bereitschaft zur Aufnahme von geflüchteten Menschen von der polnischen-belarussischen Grenze erklärt. ST