Schulnotenstudie: Nicht aufs Bundesland, auf die Klasse kommt es an
Tübingen. Die größten Benotungsunterschiede gibt es nicht zwischen Bundesländern, sondern innerhalb der einzelnen Schulen. Unterschiedliche Noten bei vergleichbaren Kompetenzen seien nur zu drei Prozent durch Abweichungen zwischen den Bundesländern zu erklären, teilte die Universität Tübingen mit. Dies habe eine gemeinsame Studie mit dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) ergeben.
Die Studie wurde im Fachjournal „Zeitschrift für Erziehungswissenschaft“ veröffentlicht. Für die Studie wurden Unterschiede zwischen Bundesländern, zwischen Schulen innerhalb der einzelnen Bundesländer und innerhalb einzelner Schulen untersucht. Dabei wurden Daten von rund 55 000 Neuntklässlern ausgewertet.
Der Vergleich ergab, dass sich nur 21 Prozent der Unterschiede bei Schulnoten durch tatsächliche Kompetenzunterschiede erklären lassen. Die große Mehrzahl ließ sich auf Unterschiede innerhalb einzelner Schulen zurückführen. Unterschiede zwischen Schulen innerhalb der einzelnen Bundesländer erklärten weitere zwölf Prozent der Abweichungen. epd