Schluss mit lustig

Jetzt hab‘ ich eine ganze Weile über die massiven Polizeikontrollen Anfang August rund um Tübingen nachgedacht. Die sollen ja den Berichten und Leserbriefen zufolge dem Aufspüren von Haschisch gedient haben. Aber so dumm ist die Polizei nicht.

Da stand doch tatsächlich einer mit umgehängter Maschinenpistole am Straßenrand, so dass ich erst mal vermutet hab, der Schlächter vom Fasanenhof sei vielleicht entwischt. Es kann einem schon mulmig werden, wenn man auf den Lauf einer Maschinenpistole blickt. Doch inzwischen bin ich mir sicher: Die Kontrollen galten Hans Söllner persönlich, der ja für seinen entspannten Umgang mit Cannabis bekannt ist.

Die Polizei hat nämlich herausgefunden, dass Söllner im Sudhaus auftreten sollte. Daraus schlossen sie messerscharf, dass er auf irgendeinem Weg dorthin kommen muss: Der hat doch bestimmt was dabei, oder er ist bekifft. Wenn wir ihn schnappen, dann haben wir ihn! Und wenn er zu flüchten versucht – haben wir Maschinenpistolen. Keine Frage: Die Polizei wollte ihn auf frischer Tat erwischen. Und vielleicht die Umstehenden gleich mit. Das hat zwar nicht geklappt, aber immerhin fielen den Beamten mehrere Joints in die Hände. Vielleicht hätten sie welche vor der ganzen Aktion rauchen sollen, das soll ja beruhigen.

Schluss mit lustig. Ich dachte, wir seien auf dem Weg zu einem vernünftigen Umgang mit weichen Drogen. Wieso dann so ein Großaufgebot? Was hat die Aktion gekostet? Wer hat diese Verschwendung von Steuergeldern angeordnet?