Tübingen
Schläge mit dem Besen: Anklage wegen versuchten Totschlags
Am frühen Morgen des 20. Mai soll ein damals 36-jähriger Eritreer in einer Obdachlosenunterkunft in der Marienburger Straße auf seinen 53-jährigen Mitbewohner mit den Fäusten und einem Besen eingeschlagen haben.
Gegen den Mann, der sich in erheblich alkoholisiertem Zustand befunden haben soll, erhebt die Staatsanwaltschaft Tübingen nun Anklage zur Schwurgerichtskammer des Landgerichts Tübingen – unter anderem wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Das teilte sie am Donnerstag mit.
Das Opfer erlitt damals lebensgefährliche Verletzungen (Kopfplatzwunden, Hämatome und Prellungen am ganzen Körper, Rippenbrüche und eine Milzverletzung) und musste auf der Intensivstation behandelt werden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem inzwischen 37-Jährigen vor, „die Verletzungen und auch den Tod des Mitbewohners zumindest billigend in Kauf genommen“ zu haben. Auch ein hinzugekommener Besucher habe den mutmaßlichen Täter nicht von den Schlägen abhalten können. Er habe erst abgelassen, als die Polizei gerufen worden war.
Der Beschuldigte wurde wenige Tage nach der Tat festgenommen und befindet sich seither in Untersuchungshaft.