Leichtathletik

Schaubühne für den Sommer

Bei der Hallen-EM in Belgrad sammeln deutsche Sportlerinnen besonders viele Medaillen, Richard Ringer aus Friedrichshafen bejubelt Bronze über 3000 Meter.

06.03.2017

Von DPA/EB

Spektakulär abgehoben: Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) sicherte sich in Belgrad die EM-Silbermedaille. Foto: afp

Spektakulär abgehoben: Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) sicherte sich in Belgrad die EM-Silbermedaille. Foto: afp

Fünf Monate vor den Weltmeisterschaften in London haben die deutschen Leichtathleten schon mal die Muskeln spielen lassen. Beim Höhepunkt der Hallensaison überzeugen vor allem die Hoffnungsträger. Beim Schaulaufen für die Sommersaison lief es vor allem auch mit Frauen-Power: Dreispringerin Kristin Gierisch jubelte in Belgrad wie Hürdenflitzerin Cindy Roleder über Gold. Beim Endspurt sprangen gestern noch einmal drei Bronzemedaillen heraus: Mit 30 Jahren wurde Claudia Salman-Rath, eigentlich Siebenkämpfern, im Weitsprung-Finale ebenso Dritte wie zuvor Dreisprung-Europameister Max Heß und 3000-Meter-Läufer Richard Ringer vom VfB Friedrichshafen. „Medaille ist Medaille. Ich hätte sogar gewinnen können, bin aber echt zufrieden“, meinte Ringer nach einem taktisch klugen Rennen.

Schon vor den abschließenden 4x400-Meter-Staffeln – nur bei den Frauen stand ein Quartett am Start – hatten die Asse des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in 24 Finals insgesamt neun Medaillen erkämpft: Zweimal ertönte in der Kombank Arena die deutsche Hymne, zudem gab es zwei silberne und fünf Bronze-Plaketten.

Die historische erste Goldmedaille durch Gierisch und Bronze für ihren Chemnitzer Clubkollegen Heß waren ein weiteres Gütesiegel für die sächsische Dreispringer-Schule von Trainer Harry Marusch. Roleder behielt in einem kuriosen Fehlstart-Finale die Nerven – sie ist nun Doppel-Europameisterin: 2016 im Stadion, 2017 in der Halle. „Der deutsche Hürdensprint ist bei den Frauen eine richtig starke Disziplin geworden“, sagte sie nach ihren siegreichen 7,88 Sekunden.

Heß hatte in der Qualifikation mit dem deutschen Rekord von 17,52 Metern die Gold-Hoffnungen noch beflügelt – im Finale zeigte der Youngster aber Nerven. Für Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz vom TV Wattenscheid war Bronze hingegen ein Riesending. Über Silber freuten sich Stabhochspringerin Lisa Ryzih und Mittelstrecken-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen (1500 Meter). Rath setzte im letzten Versuch alles auf eine Karte trotz persönlicher Bestleistung von 6,94 Metern fehlten drei Zentimeter zu Silber.

Titelverteidiger Storl entthront

Erstmals seit 29 Jahren standen drei deutsche Sprinterinnen im 60-Meter-Finale. Doch beim Sieg der Britin Asha Philip (7,06 Sekunden) landete Lisa Mayer (Wetzlar) als beste Deutsche in 7,19 auf Platz fünf. Goldhoffnung Rebekka Haase vom LV 90 Erzgebirge wurde in 7,21 Achte.

So gab es fünf Monate vor der WM in London mehr Licht als Schatten, alle Hoffnungen im 43-köpfigen DLV-Team erfüllten sich aber nicht. Kugelstoßer David Storl war als einziger Titelverteidiger angereist – mit der Bronzemedaille und süß-saurer Miene verabschiedete sich der Team-Kapitän aus Leipzig in den Familienurlaub.

Für ein Highlight sorgte die britische Mittelstreckenläuferin Laura Muir: Bei vier Starts innerhalb von 48 Stunden rannte sie zu Doppel-Gold über 1500 und 3000 Meter. Hier wurde die erst 19 Jahre alte Alina Reh vom SSV Ulm 1846 bei ihrem internationalen Debüt in der Aktivenklasse Achte. dpa/eb

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Erstellt:
06.03.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 22sec
zuletzt aktualisiert: 06.03.2017, 06:00 Uhr

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