Landwirtschaft

Regen lässt für die Ernte hoffen

Der Bauernverband erwartet höhere Erträge als in den vergangenen Jahren, die zu trocken waren.

08.07.2021

Von DPA

Erntezeit im Regen: Wintergerste im nassen Schneidwerk eines Mähdreschers. Foto: Patrick Pleul/dpa

Erntezeit im Regen: Wintergerste im nassen Schneidwerk eines Mähdreschers. Foto: Patrick Pleul/dpa

Nauen. Nach drei Trockenjahren in Folge sind die Landwirte in Deutschland vorsichtig optimistisch. „Die Getreideernte wird rund fünf Prozent über dem Ergebnis von 2020 liegen“, sagte Joachim Rukwied, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, zum Ernteauftakt.

Wetterextreme belasteten die Landwirtschaft, sagte Rukwied. Sie müsse starke Trockenperioden, starken Regen mit Hagel und Frost verkraften. In Teilen Norddeutschlands habe Hitze Schäden verursacht, der Hagel habe deutschlandweit Schaden auf 66?000 Hektar angerichtet.

In vielen Regionen habe sich die Lage entspannt, weil es nach der langen Hitze geregnet hat, sagte Rukwied. Mit dem Regen würden die Grundlagen für die gute Entwicklung der Herbst-Kulturen wie Mais, Rüben und Gemüse gelegt. „Die Bauern haben ein Lächeln im Gesicht.“

Die drei trockenen Jahren waren schwierig. 2020 konnten 43,2 Millionen Tonnen Getreide geerntet werden, von 2015 bis 2019 waren es im Schnitt 45,6 Millionen Tonnen.

Eine Möglichkeit, sich den Wetterextremen zu stellen, sei die Risikostreuung, sagte Frank Ewert, der wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg bei Berlin. „Wenn Landwirte ihre Fruchtfolgen erweitern, werden sie immer auch Fruchtarten haben, die an Extremsituationen besser angepasst sind als andere.“

Preise „noch nicht top“

Das habe man in den Trockenjahren gesehen, sagte Ewert: Wintergerste sei beispielsweise von den hohen Temperaturen und dem trockenen Oberboden in einigen Regionen weniger beeinflusst als Winterrogen und -weizen.

Der Bauernverband erwartet trotz eines Flächenrückgangs von 4 Prozent von 2020 zu 2021 auf 1,2 Millionen Hektar einen um 6 Prozent höheren Ertrag der Wintergerste von knapp 9,4 Millionen Tonnen. Die Prognose für Winterweizen geht von 22,8 Millionen Tonnen aus, 5 Prozent mehr als 2020. Rukwied schränkt ein: „Das Preisniveau ist aber noch nicht so top, wie es sein muss.“ dpa

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Erstellt:
08.07.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 08.07.2021, 06:00 Uhr

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