Rottenburg
Realistische Zahlen
Am Samstag konnte man sich beim Rottenburger Schlachthof zum Bürgerentscheid informieren („Schlachthof-Infotag: Diskutiert und protestiert“ vom 28. November).
Geschätzte 10 Millionen Euro für Gärtringen und 5 Millionen Euro für Rottenburg heißt es im Artikel zur Informationsveranstaltung über den Schlachthof. Mal lesen wir 7,1Millionen Euro, dann 5,6 Millionen Euro. Nach Abzug von Fördermitteln könnten es 3,5 Millionen Euro (Stadt) sein oder anteilig 1 bis 2 Millionen Euro (Initiative)? Was stimmt? Einvernehmlich forderte der Bürgerrat 2021 als Erstes: „Es fehlen Zahlen! Wir bitten erst zu entscheiden, wenn mehr Informationen vorliegen!“ „Bis heute warte ich vergebens“, so ein frustrierter Teilnehmer.
Kommende Woche kommt der Steinmetz für Sicherungsmaßnahmen, weil Ziegel aus der Wand, die Kugeln vom Dach und der Giebel mit der Jahreszahl zu fallen drohen. Wie rechnet man die Kosten durch Vernachlässigung eines stadtbildprägenden Baudenkmals ein? OB Nehers Ansatz lautete: „Sie können ja auch keine Privatperson dazu zwingen, ein Denkmal zu erhalten.“ Das darf nicht die Lösung sein.
Spätestens nach dem Bürgerentscheid gilt es neu anzufangen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Hoffentlich ist es dann vorbei mit reiner Abwehrargumentation und Zeit für endlich realistische Zahlen zu den jeweiligen Verantwortlichkeiten.