Tübingen

Pilotprojekt überfällig

20.08.2019

Von Siegfried Gack, Tübingen

Seit mehr als einem Jahr bremst das Verkehrs- beziehungsweise das Umweltministerium in Berlin einen Antrag der Stadt Tübingen aus. Den Antrag der SPD-Fraktion hat der Gemeinderat am 26. April 2018 einstimmig (mit einer Enthaltung, CDU) angenommen: Die Stadt Tübingen beantragt bei der Bundesregierung finanzielle Unterstützung für einen Modellversuch. 1. Nulltarif für alle Fahrgäste oder 2. Absenkung aller Tarife um 50 %; durchgehender Nulltarif für Inhaber/innen der Kreis-Bonus-Card Tübingen; Nulltarif nach 19 Uhr und am Wochenende für alle.

Vor dem Hintergrund der positiven Daten zu den Wirkungen des kostenfreien Nahverkehrs am Samstag (Test seit Februar 2018) ist ein Pilotprojekt zum Nulltarif an allen Tagen (jeder Tag soll Samstag sein) längst überfällig. Vorschläge, wie das Angebot der stärkeren Nachfrage angepasst werden soll, liegen vor (Universitätsstadt Tübingen, 13. April 2017, Vorlage 2/2017). Wenn es die Bundesregierung ernst meint mit Klimaschutz, braucht es auch eine Verkehrswende.

Nulltarif als Pullfaktor in den ÖPNV bringt Luftreinhaltung und Klimaschutz voran – der soziale Effekt für Menschen mit geringem Einkommen, Familien mit schulpflichtigen Kindern etc. tritt sofort ein. Für Pushfaktoren (Autoverkehr unattraktiv machen) stehen bei Bedarf genügend Maßnahmen bereit.

Also machen wir den Tübinger Bundestagsabgeordneten Mut, sich in Berlin für den Antrag einzusetzen. Auch das Aktionsbündnis für Klimagerechtigkeit wird weiterhin gefragt sein.

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Erstellt:
20.08.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 20.08.2019, 01:00 Uhr

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