Tübingen
Nach „Bild“-Bericht: Palmer erklärt Impf-Aussagen
Oberbürgermeister Boris Palmer will seine Kinder nicht impfen lassen. Diese Meldung der „Bild“-Zeitung sorgte am Freitag für bundesweites Echo.
Auch sei er gegen den Beschluss von Bund und Ländern. Diese hatten am Montag beschlossen, Impfungen für 12- bis 17-Jährige in Arztpraxen, Impfzentren und Schulen anzubieten, obwohl die Ständige Impfkommission (Stiko) dies nicht empfiehlt. Auf TAGBLATT-Nachfrage erläuterte Palmer, die Sätze seien aus einem vier Wochen alten Interview entnommen. Er habe sie also vor der aktuellen Entscheidung gesagt. Auch in der Sache sei er „gar nicht gegen ein Impfangebot. Die Behauptung, dass ich das falsch finde, ist frei erfunden.“
Er erklärte: „Ich wurde nach meinen Kindern gefragt, und in deren Alter ist es für mich eindeutig so, dass die Impfung ein Risiko darstellt, dass nicht geringer ist als die Erkrankung. Die Erkrankung ist aber nicht sicher, daher ist die Impfung nicht angezeigt.“ Alle drei Kinder sind unter 12 Jahre alt. Palmer fasst zusammen: „Über 18 sollte sich jeder impfen lassen, unter 18 würde ich das heute als Vater nicht tun und für Kleinkinder spricht mit heutiger Erkenntnis nichts für eine Impfung.“ Er beziehe sich auf Prof. Peter Kremsner, der sich in der Risikoabwägung gegen die Impfung von Kindern ausgesprochen habe. „Eltern können ja zu einem anderen Ergebnis kommen als ich, zum Beispiel, weil sie Quarantäne vermeiden wollen oder das Risiko von Long Covid höher einschätzen.“ Doch wisse man zu wenig: „In so einer Situation muss man Daten sammeln und abwarten.“