Helfer sammeln Schnittgut
Obstbaum-Schnittgutabfuhr des Netzwerks Streuobst hat sich etabliert
Hilfe für Gütlesbesitzer, Klima- schutz und erneuerbare Energie: Die Schnittgut-Projekt des Netzwerks Streuobst in Mössingen läuft derzeit.

Die Reisig-Sammler steuern zahlreiche Wiesen zwischen Talheim und Öschingen an.
Mössingen. Die Pflege der heimischen Streuobst-Wiesen soll attraktiver werden, ihre Ressourcen sollen besser genutzt werden: Das sind zwei Ziele des Mössinger Netzwerks Streuobst und der Stadt Mössingen, dessen Oberbürgermeister Michael Bulander zudem Vorsitzender des „Schwäbischen Streuobst-Paradieses“ ist. Eine Initiative des Netzwerks Streuobst war bislang die Schnittgut-Abfuhr für Gütlesbewirtschafter.
Was in den vergangenen zwei Jahren als Energie- und Landschaftsschutz-Experiment begann, ist nun eine feste Einrichtung: Die Stadt Mössingen und das Netzwerk Streuobst sammeln gemeinsam den Reisig von Wiesenbesitzern – um ihn dann zum Teil energetisch wiederzuverwerten. „Energiebündel und Flowerpower“ heißt das Mössinger Vorzeige-Projekt, das viele solcher Ideen auf den Weg brachte: Streuobstwiesenbesitzer werden entlastet, der Schnitt der Bäume bekommt einen Zusatznutzen und erneuerbare Energie ist zudem im Spiel.
2016 läuft die Schnittgutabfuhr im Gebiet zwischen Öschingen Süd und Talheim Ost (siehe Bild rechts). Damit werden die Streuobstwiesen-Bewirtschafter auf einer Fläche von rund 230 Hektar unterstützt. Zudem wollen Netzwerk und Stadt damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten: das Verbrennen von Schnittgut ist auf den Wiesen nicht erforderlich ist, Fahrwege zum Häckselplatz werden gespart.
Die Maßnahme wird komplett von der Stadt Mössingen finanziert und dabei über den Landschaftserhaltungsverband VIELFALT e.V. mit Landesmitteln aus dem PLENUM-Projekt gefördert. Die praktische Arbeit vor Ort wird von der Grüngruppe der KBF/AiS durchgeführt. Spätestens am 19./20. März muss das Schnittgut bereitliegen, bis dahin läuft die Aktion.Grafik: Netzwerk Streuobst

Bis 20. März wird gesammelt
Das Gebiet am Filsenberg-Nordhang beginnt beim Häckselplatz in Öschingen und umfasst die Gewanne Breitenfeld, Katzenwadel, Bühläcker, Mittleres Gewand, Steinenbühl, Hölzle, Brand, Auchtert und Hagen. Entlang der Wege wird das Reisig eingesammelt. Es sollte gut zugänglich und transportfähig aufbereitet entlang der Pfade abgeladen werden. Anrainer in den hinteren Reihen sollten sich mit den direkten Anrainern am Weg absprechen, ob die Reisigablage in Ordnung ist. Es darf nur holziges Material, kein Grünschnitt und keine Gartenabfälle bereitgelegt werden.