Rottenburg · Stadtfest
Das Neckarfest kostet künftig Eintritt
Beim 45. Rottenburger Neckarfest Ende Juni wird es viele Neuerungen geben. Los geht es schon am Freitagabend – anstelle des kleineren „Brückenfests“.
Während die Menschen an der Josef-Eberle-Fußgängerbrücke feierten und die Show-Insel-Darbietungen genossen, bauten drumherum – an der Morizkirche, auf dem Metzelplatz und im Schänzle – die anderen Vereine ihre Stände fürs Neckarfest am folgenden Tag auf. Dabei ärgerten sich manche vielleicht auch, dass sie vom wachsenden Freitagabend-Umsatz nichts abbekamen. Der Sonntagabend-Umsatz dagegen war oft überschaubar, und die Helfer/innen mussten noch bis spät in die Nacht abbauen – oder am Montag.
Das soll jetzt anders werden. Das diesjährige Neckarfest wird bereits am Freitagabend, 26. Juni, beginnen. Dann sollten bereits alle Stände geöffnet haben, mit zumindest „einem kleinen Speisen-Angebot“, sagte Oberbürgermeister Stephan Neher gestern auf Nachfrage. Und am Samstag soll die große Sause nicht erst am Nachmittag, sondern schon um 11 Uhr beginnen. Für den Aufbau werde die Stadt das Festgebiet vermutlich schon ab Donnerstagabend absperren, sagt der OB: „Damit nicht alle Ehrenamtlichen am Freitag Urlaub nehmen müssen.“
Im Gegenzug soll das Neckarfest am späten Sonntagnachmittag „ausplätschern“ (Neher), damit die Vereine früher als bisher mit dem Abbau beginnen können. Der große Flohmarkt in der Gartenstraße soll weiterhin erst am Samstagmorgen beginnen.
Impressionen von Neckarfest und Brückenfest in Rottenburg
Bilder: Hans-Jörg Schweizer, Klaus Franke
Den meisten Gesprächsstoff dürfte eine andere geplante Änderung bieten: Laut OB Neher soll das Neckarfest künftig Eintritt kosten. Die Stadt wolle schon vorab „so eine Art Abzeichen“ verkaufen, ähnlich wie zur Fasnet. Und dann gegebenfalls an den Zügängen Absperrungen aufbauen. Der Preis steht noch nicht fest, soll aber „weniger als 5 Euro“ betragen, fürs gesamte Wochenende.
Nehers Ziel sind 30 000 verkaufte Abzeichen. Das soll rund 100 000 Euro einbringen – so viel kostet laut OB die Organisation des dreitägigen Fests. Man werde aber sicher „keine Drückerkolonnen“ zur Kontrolle einsetzen, ob auch alle ein Abzeichen tragen.
Den Eintritt begründet die Stadt auch damit, dass das Neckarfest insgesamt aufgewertet werden soll, mit zusätzlichen Events (Feuerkünstler am Freitagabend) und mit einer Neugestaltung im Schänzle. Das Wiesengelände dort sollen die Vereine zwar weiterhin getrennt bewirtschaften, aber mit einen gemeinsamen Sitzbereich. „Nicht nur mit Biertischen, sondern auch mit was zum Chillen“, sagt der OB. Das Feuerwerk am Samstagabend soll bleiben.
Weil im Sommer bald an jedem Wochenende irgendwo ein großes Straßenfest steigt, wolle Rottenburg die Besonderheiten des Neckarfests wieder stärker herausstellen.
Mehr Neckar beim Neckarfest
Schon seit einigen Jahren versucht die Stadt, den Neckar selbst stärker ins Festtreiben einzubeziehen. Das werde man dieses Jahr noch ausbauen, sagt der OB. Beispielsweise soll das Kanu-Rennen als „eine Art Stadtpokal“ ausgetragen werden, mit mehreren Qualifikationsläufen und einem großen Finale. Dazu soll jede Ortschaft „mindestens zwei Mannschaften“ melden. Für Sonntag ist ein Fest-Umzug auf dem Neckar angedacht, mit historischen Themen.