Supercup
Nächster Warnschuss für die Bayern
Borussia Dortmund unterstreicht mit dem 2:0 seine Ambition in der Meisterschaft.
Dortmund. Lucien Favre ließ es sich nicht nehmen, den Siegerpokal eigenhändig in die Spielerkabine zu tragen. Wie einen Schatz hielt der Dortmunder Trainer seine erste in Deutschland gewonnene Trophäe in beiden Händen. Das 2:0 (0:0) gegen die Münchner im Supercup, bei dem der FC-Bayern-Herausforderer aus dem Revier seinen forschen Worten Taten folgen ließ, machte nicht nur den Fußball-Lehrer stolz. „Das kann unser Jahr werden“, sagte Jadon Sancho, der wie Paco Alcacer traf.
Den Auftritt der Dortmunder werteten alle Beobachter als erste Warnung an den FC Bayern. Mit einer über weite Strecken soliden Abwehrleistung und sehenswertem Konterfußball deutete die Borussia an, dass es nicht vermessen ist, den Titel erstmals seit Jahren als Saisonziel auszugeben. „Wir wollten ein Zeichen setzen, dass wir da sind und in dieser Saison versuchen, vor den Bayern zu landen“, sagte Neuzugang Nico Schulz über die inspirierende Wirkung dieses Titels.
Für zusätzliche Freude im Dortmunder Lager sorgte, dass der angeschlagen fehlende Rückkehrer Mats Hummels im Konfettiregen der Siegerehrung von den Fans mit Applaus bedacht wurde. Offenbar haben sie ihm sein dreijähriges Intermezzo beim Erzrivalen aus München verziehen. Verdrießlich stimmte die Dortmunder, dass ein Foul von Joshua Kimmich an Sancho in der 76. Minute trotz Videobeweis nicht mit Rot geahndet wurde. „Nach Ansicht der Bilder fehlt mir jegliches Verständnis dafür“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.
Dass Angreifer Robert Lewandowski im Anschluss an die Partie von der Vereinsführung erneut Verstärkungen forderte, sorgte bei den Bayern 13 Tage vor dem Ligastart für zusätzliche Aufregung. Trainer Niko Kovac wirkte bemüht gelassen: „Wir haben ein solides Spiel gemacht, kein gutes Spiel. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ dpa