NGG will zweistelliges Lohnplus in 2023

6100 Menschen im Landkreis Tübingen arbeiten zum Niedriglohn: Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ausgerechnet und fordert zumindest für die von ihr vertretenen Beschäftigten zehn Prozent oder mehr im Krisenjahr 2023. Für die anstehenden Tarifrunde zeigen sich die Gewerkschafter der Region kämpferisch.

Die amtliche Niedriglohnschwelle liegt derzeit bei 2344 Euro brutto im Monat bei Vollzeit. Sie wird errechnet von den staatlichen Statistik-Ämtern und erfasst diejenigen Arbeitnehmer, die mit weniger als zwei Drittel des mittleren Verdienstes aller Beschäftigungsverhältnisse auskommen müssen. Im April 2022 etwa lag die Niedriglohngrenze laut statistischem Bundesamt bei 12,50 Euro. In der Nahrungsmittel- und Gastrobranche ist der Anteil dieser Beschäftigten hoch (bundesweit 63 Prozent), der größere Teil ist weiblich.

„Die rasant steigenden Preise für Energie und Lebensmittel treffen sie mit voller Wucht“, meldet Hartmut Zacher, Regional-Chef der Gewerkschaft. Die NGG habe sich deshalb für 2023 vorgenommen, eine Erhöhung der Löhne durchzusetzen, bei Tarifverhandlungen für ganze Branchen genauso wie bei Haustarifverträgen mit einzelnen Betrieben: „Die Verbraucherpreise werden oben bleiben. Ziel ist es deshalb, die Einstiegslöhne auf mindestens 13 Euro pro Stunde anzuheben.“