Schwimmen

„Mr. Wasserspringen“ schlägt viermal zu

Bei den Europameisterschaften in der Ukraine untermauert der 30-Jährige, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Der Fokus liegt nun auf Tokio 2020.

12.08.2019

Von SID

Deutschlands ?Mr. Wasserspringen“ Patrick Hausding ist schier unersättlich: Der Rekordeuropameister aus Berlin stand bei den kontinentalen Titelkämpfen in Kiew bei allen vier Starts auf dem Podium und baute seine beeindruckende EM-Bilanz auf 33 Medaillen aus. Seit seinem Debüt 2008 in Eindhoven hat der 30-Jährige bei jeder EM mindestens eine Medaille gewonnen.

In Ukraines Hauptstadt holte Hausding neben Gold im Team und vom 1-m-Brett noch jeweils Silber vom 3-m-Brett und am Samstag auch im Synchron-Wettbewerb vom 3-m-Brett an der Seite des Berliners Lars Rüdiger. Gold ging dort an das überlegene russische Duo Jewgeni Kusnezow/Nikita Schleicher mit 435,69 Punkten. Hausding/Rüdiger kamen auf 398,64 Zähler.

„Wir etablieren uns langsam mit Stabilität in den Wettkämpfen, haben in dieser Saison wirklich viele Wettkämpfe mit guten Punktzahlen gemacht“, sagte Hausding: „Das ist sehr positiv im Hinblick auf Tokio. Dass wir mit viel Reserven hier fast an unsere Bestpunktzahl springen, das ist sehr gut.“

Tokio 2020 – darauf legt Hausding nach der EM den Fokus. Seinen Startplatz hat der zweimalige olympische Medaillengewinner bereits sicher. Den hatte er sich im Juli bei der WM in Südkorea gesichert, wie bei den Frauen Tina Punzel (Dresden/beide 3-m-Brett).

Am Sonntag holte Tina Punzel ebenfalls ihre vierte Medaille. Die 24-Jährige sicherte sich mit ihrer Sprung-Partnerin Lena Hentschel am Abschlusstag wie schon 2018 in Glasgow Silber im Synchron-Wettbewerb vom 3-Meter-Brett. Das Duo verpasste mit 288,87 Punkten die Goldmedaille um nur 1,83 Punkte. Der Sieg ging an die Russinnen Uliana Kliujewa/Witalija Korolewa (290,70), Wiktorija Kesar/Anna Pysmenska aus der Ukraine (287,37) gewannen Bronze.

„Wir haben uns für die nicht so gute WM revanchiert, das haben wir heute deutlich besser gemacht. Mit vier Medaillen kann ich sehr zufrieden sein“, sagte Tina Punzel: „Wir müssen jetzt an der Synchronität weiter arbeiten. Wir sind erstmal schon soweit, dass jeder seinen Einzelsprung gut ins Wasser bekommt. Die Feinheiten werden wir nächstes Jahr noch angehen.“ Hentschel meinte: „Wir haben die Nerven bis zum Ende behalten. Bis auf ein paar kleine Sachen hat alles funktioniert, was wir die letzten Monate trainiert haben. Mit dem Saisonabschluss kann man einfach nur zufrieden sein.“

Es war die achte Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei den Titelkämpfen in der ukrainischen Hauptstadt. Gold hatte Tina Punzel geholt, zudem gab es mit Lou Massenberg Silber im Mixed-Synchronwettbewerb vom 3-Meter-Brett.

„Wir sind in der Medaillenwertung Dritter geworden, eine sehr gute Bilanz. Wir haben in den Olympischen Synchron-Disziplinen mit den zweiten Plätzen auf uns aufmerksam gemacht. Das war sehr wichtig in Vorbereitung auf Tokio 2020“, sagte DSV-Leistungssport-Direktor Lutz Buschkow: „Wir haben in der einen oder anderen Disziplin nachgewiesen, dass wir zu den Besten in Europa und auch in der Welt zählen.“

Doch jetzt steht für Hausding, Punzel und Co. erst einmal eine Schwimmbad-freie Zeit bevor. „Jetzt geht?s direkt in Urlaub“, sagte Punzel. Das war auch der erste Gedanke: Wir haben es jetzt geschafft. Da freue ich mich drauf, drei Wochen kein Wasserspringen.“ sid/dpa

Die Freiwasserschwimmer schlagen Alarm

Weltmeister Florian Wellbrock und seine Kollegen müssen sich bei Olympia 2020 in Tokio auf extreme Bedingungen einstellen. „Die Wassertemperatur war ziemlich heftig“, sagte Schwimmerin Yumi Kida nach einem 5-km-Testwettkampf im Odaiba Marine Park. Die Japanerin bemängelte auch die Wasser-Qualität beim Olympia-Test: „Es stank ein bisschen und die Sicht war trübe.“ Das Freiwasser-Rennen in der Bucht der japanischen Hauptstadt war wegen der hohen Temperaturen von 10 Uhr auf 7 Uhr verlegt worden. „Das war das wärmste Rennen, das ich jemals bestritten habe“, sagte London-Olympiasieger Oussama Mellouli. Bei Olympia im nächsten Jahr müssen die Freiwasserschwimmer gleich zehn Kilometer zurücklegen. Aus gesundheitlichen Gründen darf die maximale Wassertemperatur nach Fina-Regularien bei einem Wettbewerb 31 Grad betragen.

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Erstellt:
12.08.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 56sec
zuletzt aktualisiert: 12.08.2019, 06:00 Uhr

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