Tübingen · Bilanz

Mit dem Jahresabschluss zufrieden

Die Tübinger Stadtwerke haben die eigene Stromerzeugung und die Bilanzsumme nochmals deutlich erhöht und melden steigende Umsätze in der Wärme-, Parkhaus- und ÖPNV-Sparte.

29.09.2020

Von ST

Die eigene Stromerzeugungsmenge sei auf 300,7 Millionen Kilowattstunden (2018 waren es noch 277,7 Millionen) gesteigert worden: Die Tübinger Stadtwerke (SWT) zeigen sich in einer Pressemitteilung zufrieden mit ihrer Bilanz für das Jahr 2019. 207 Millionen Kilowattstunden davon (Vorjahr 189,7 Mio. kWh) steuerten die erneuerbaren Energien bei: Windenergie 155,6 Millionen Kilowattstunden (138,2 Millionen), Photovoltaik 42 Millionen (44,6 Millionen) und Wasserkraft 9,4 Millionen Kilowattstunden (6,9 Millionen).

„Bereits seit 2018 haben die Stadtwerke Tübingen ihr Ausbauziel für 2020 vorzeitig erreicht“, heißt es weiter: Sie produzierten seither über die Hälfte des Tübinger Strombedarfs selbst aus erneuerbaren Energien. Bis 2024 wollen die Stadtwerke diesen Anteil auf 75 Prozent erhöhen. Einen spürbaren Zuwachs von 10 Prozent verzeichneten die SWT zugleich bei den Ökostromkunden (13978 gegenüber 12603 im Vorjahr). Steigende Ökostrom-Erzeugungsmengen aus eigenen Anlagen und mehr Nachfrage nach Ökostrom und Energieberatungen zeigten: „Nachhaltige und ökologische Energieerzeugung standen 2019 hoch im Kurs.“

Das Jahr 2019 sei geprägt von einer „neu entfachten Aufmerksamkeit für den Klimawandel und seine Auswirkungen“ gewesen, begründen die Stadtwerke die Zahlen. „Die Aktivitäten von Fridays for Future haben die Themen Klima- und Umweltschutz wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen und der Öffentlichkeit gerückt“, sagt SWT-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. „Erfreulich ist, dass sich wieder deutlich mehr Kunden für unseren Ökostrom entschieden haben.“

Den Umsatz konnten die Stadtwerke Tübingen insbesondere in den Sparten Wärme, Parkhäuser und ÖPNV steigern. Insgesamt fielen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr mit 222,6 Millionen Euro niedriger aus (2018 waren es 243,5 Millionen Euro): vor allem aufgrund gesunkener Umsatzerlöse in der Stromsparte. Nachdem die Parkhaus-Sparte ein ausgeglichenes Ergebnis erzielte, weisen nur noch zwei SWT-Sparten ein Defizit auf.

Der finanzielle Jahresüberschuss in Höhe von 2,7 Millionen Euro aus dem Vorjahr 2018 sank im Jahr 2019 auf rund 1,5 Millionen Euro: Sonderaufwendungen, besonders die notwendige Deckensanierung im Hallenbad Nord, seien die Gründe dafür. „Dennoch lieferten die Stadtwerke einen Beitrag zum städtischen Haushalt von insgesamt 13,4 Millionen Euro“, so die SWT – im Vorjahr waren es 12,5 Millionen Euro. „Dieser Anstieg resultiert aus höheren Verlustübernahmen in den defizitären Sparten Bäder und ÖPNV.“ Die Investitionen lagen mit 22,8 Millionen Euro knapp auf Vorjahresniveau (23,5 Millionen Euro).

Zu den größeren Infrastrukturprojekten im Geschäftsjahr zählte laut SWT die Fortsetzung „der äußerst aufwändigen Deckensanierung im Hallenbad Nord“. Die Generalsanierung im Parkhaus Altstadt-Mitte konnte bis Ende 2019 „weitgehend abgeschlossen werden“. Beim Ausbau des Wärmenetzes verlegten die SWT 500 Meter neue Wärmeleitung entlang der Schaffhausenstraße, „die ab Jahresende Abwärme aus den Produktionsanlagen der Textilfirma Gerhard Rösch Gruppe in das neu angeschlossene Fernwärmenetz Südstadt leiten“. So sei es den SWT gelungen, ihr Wärmeerzeugungsportfolio deutlich zu erhöhen: „Bis zu 5900 Megawattstunden stehen bei guter Produktionsauslastung pro Jahr zusätzlich im Fernwärmenetz zur Verfügung.“ Um die gleiche Wärmemenge in konventionellen Kesselanlagen zu erzeugen, müssten rund 700000 Liter Heizöl verbrannt werden.

Als thematischen Schwerpunkt, der das Jahr „geprägt“ habe, sehen die SWT die Elektromobilität – etwa die Infrastruktur zum Laden von Elektrofahrzeugen. „Mit einer Vielzahl neuer E-Ladepunkte im Stadtgebiet Tübingens und in benachbarten Gemeinden bauten die SWT die notwendige Infrastruktur kräftig aus.“

Auch das Thema Carsharing sei wichtiger geworden: Gemeinsam mit Teilauto Neckar-Alb sei es den SWT gelungen, die Flotte der Teilautos in Tübingen um weitere zehn Fahrzeuge zu erweitern. . Mit drei E-Autos zum Ausleihen bieten die SWT seit Mai 2019 außerdem eine Möglichkeit, „die Faszination Elektromobilität einfach und unkompliziert selbst auszuprobieren“. Und auch beim elektrischen ÖPNV habe man einen „Meilenstein“ erreicht: „Seit November ist der erste rein elektrische Linienbus auf Linie im Einsatz. Darüber hinaus modernisierten im Jahr 2019 acht neue Hybrid-Busse die TüBus-Flotte weiter.“

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Erstellt:
29.09.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 54sec
zuletzt aktualisiert: 29.09.2020, 01:00 Uhr

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