Handball

Mit aller Macht raus aus dem Mittelmaß

Gelingt den deutschen Spielerinnen eine WM-Überraschung in Spanien? Los geht’s gegen Tschechien.

02.12.2021

Von dpa

Ex-Bietigheimerin: Dinah Eckerle, die 26-jährige Torhüterin. Bild: Weiss/Eibner

Ex-Bietigheimerin: Dinah Eckerle, die 26-jährige Torhüterin. Bild: Weiss/Eibner

Valencia. Sportliche Enttäuschungen bei großen Turnieren haben Emily Bölk und Dinah Eckerle mit den deutschen Handballerinnen schon zur Genüge erlebt. Damit soll nun Schluss sein.

Bei der an diesem Donnerstag mit dem Spiel gegen Tschechien (18 Uhr/sportdeutschland.TV) beginnenden Weltmeisterschaft in Spanien wollen die Kapitänin und die Torhüterin, die aus Leonberg stammt und für Esbjerk in Dänemark spielt, mit der DHB-Auswahl endlich raus aus dem Mittelmaß. „Wir wollen einen guten Job machen. Ich hoffe, dass wir ein Überraschungsteam sein können“, sagte Bölk, Profi bei Ferencvaros Budapest.

Von einer Medaille spricht öffentlich zwar niemand, aber natürlich ist die Sehnsucht danach groß. Das letzte Edelmetall für die deutschen Frauen gab es 2007 mit WM-Bronze. Das Selbstvertrauen ist nach der gelungenen WM-Generalprobe beim Vier- Länder-Turnier in der Vorwoche noch einmal gestiegen. „Wir sind nicht auf dem Top-Level wie Olympiasieger Frankreich oder Europameister Norwegen. Aber ich denke, dass wir den einen oder anderen Großen ärgern und daran viel Spaß haben werden“, richtete die 26-jährige Eckerle eine Kampfansage an die Konkurrenz. Ähnliche Töne kamen von Bölk: „Wir wissen, dass wir auch die Top-Nationen schlagen können. Wir haben oft gezeigt, dass wir mithalten können. Die Kunst ist, das konstant zu schaffen.“

Die Rückraumspielerin gehört trotz ihrer erst 23 Jahre zu den Erfahrensten im Team von Bundestrainer Henk Groener. Seit der EM 2016 war Bölk bei allen Turnieren dabei – genauso wie Eckerle. Und noch etwas haben die Leistungsträgerinnen gemeinsam: beide spielen seit mehr als einem Jahr im Ausland. Die dort gemachten Erfahrungen sollen nun auch der DHB-Auswahl zugute kommen. „Jedes Jahr, das wir im Verein auf hohem internationalen Niveau spielen, hilft auch der Nationalmannschaft“, sagte Bölk.

„Ein homogener Kader“

Nicht nur deshalb verbreitet der Bundestrainer vor dem Turnierauftakt am Donnerstag gegen Tschechien Zuversicht. „Wir sind in der Breite des Kaders homogener als bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr. Und wir haben eine Mannschaft, die sehr geschlossen ist. Alle Spielerinnen haben sich weiterentwickelt und gehen sehr positiv miteinander um. Das wird der Schlüssel zum Erfolg sein“, sagte Groener voller Optimismus. Weitere Gegner in Gruppe E sind die Slowakei und Ungarn. Die Vorrunde und die Hauptrunde sollen jedoch nur eine Durchgangsstation sein. Das klare Ziel heißt Viertelfinale. DHB-Sportvorstand Axel Kromer sieht dafür gute Voraussetzungen. „Wir glauben, dass die Mannschaft qualitativ gewachsen ist“, sagte er.

Groener hofft, dass seine Arbeit nun endlich Früchte trägt. „Wir wollen unser Spiel stabiler machen, damit unsere Leistungen nicht so schwankend sind, wie sie es in den vergangenen Turnieren teilweise waren“, formulierte der 61 Jahre alte Niederländer den Anspruch. Ein gutes Abschneiden in Spanien würde ihm selbst zudem auch Argumente für die nach der WM anstehenden Gespräche über eine Verlängerung seines bis zum April 2022 gültigen Vertrages liefern. dpa

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Erstellt:
02.12.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 02.12.2021, 06:00 Uhr

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