Porsche

Mit Tempo in die CO2-freie Zukunft

Bis zum Jahr 2025 soll die Hälfte der verkauften Neuwagen einen elektrischen Antrieb haben. Bis 2030 will der Stuttgarter Autobauer klimaneutral sein.

20.03.2021

Von ALEXANDER BÖGELEIN

Blick in die Taycan-Fertigung in Zuffenhausen: Porsche will von dem Elektrosportwagen in diesem Jahr 30?000 Stück verkaufen. Foto: Marijan Murat/dpa

Blick in die Taycan-Fertigung in Zuffenhausen: Porsche will von dem Elektrosportwagen in diesem Jahr 30?000 Stück verkaufen. Foto: Marijan Murat/dpa

Stuttgart. Der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche lässt in der Corona-Pandemie den Rest der Branche weit hinter sich. Während ein Großteil der Konkurrenz drastische Einbußen hinnehmen muss, macht die Tochter des VW-Konzerns Tempo. Im Jahr 2020 erreichte Porsche einen Rekordumsatz von 28,7 Milliarden Euro – trotz aller Einschränkungen durch die Pandemie.

Mit einem operativen Ergebnis von 4,2 Milliarden Euro kommt das Unternehmen auf eine operative Umsatzrendite von 14,6 Prozent. Auch das ist Branchenbestleistung. Der Nettogewinn von Porsche stieg um 13,2 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Finanzvorstand Lutz Meschke spricht daher auch vom „Ertragskönig“ im Zwölf-Marken-Konzern von VW. Zum Vergleich: Tesla verkaufte im vergangenen Jahr 180?700 Autos, machte 10,7 Milliarden Dollar Umsatz und 721 Millionen Dollar Gewinn.

Im laufenden Jahr, das sehr gut begonnen habe, will der Sportwagenbauer mehr als 300?000 Fahrzeuge verkaufen. Einen Absatzschub soll unter anderem der reine Elektrosportwagen Taycan bringen. Der hat laut Vorstandschef Oliver Blume in den vergangenen Monaten mehr als 50 Preise erhalten und sei unter anderem zum innovativsten Auto der Welt ausgezeichnet worden. Die Taycan-Verkaufszahlen sollen dieses Jahr um 50 Prozent auf mehr als 30?000 Stück steigen.

Doch Porsche drückt nicht nur im operativen Geschäft aufs Tempo, sondern auch bei seiner Neuausrichtung. War im vergangenen Jahr nur etwa jedes sechste ausgelieferte Fahrzeug voll- oder teilelektrisch, so soll der Anteil bis 2025 auf mehr als 50 Prozent steigen. Im Jahr 2030 sollen mehr als 80 Prozent der verkauften Autos einen Elektro- oder Hybridmotor haben. Bei dem Großteil der Fahrzeuge werde es sich um reine E-Autos handeln, betonte Blume mit Blick auf die Debatte um die Nutzungsform der Plug-In-Betriebe. Ein solcher Antrieb mache nur Sinn, wenn die Batterie auch geladen werde.

Darüber hinaus will Porsche von 2030 an ein C02-neutrales Unternehmen über die gesamte Wertschöpfungskette und über die Nutzungszeit der Fahrzeuge sein. „Das erreichen wir mit dem konsequenten Vermeiden und Reduzieren von CO2-Emissionen“, sagte Blume und betonte: „Wir wollen nicht bei anderen Unternehmen CO2-Zertifikate zukaufen, sondern selbst keine Emissionen verursachen.“

Zur Dekarbonisierungsstrategie gehört unter anderem der systematische Einsatz erneuerbarer Energien, die Verwendung von recyceltem Kunststoff und Aluminium und Verpflichtungen für die Lieferanten. Zudem investiert Porsche gemeinsam mit Siemens Energy in eine Pilotanlage für synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) in Patagonien.

Die Erzeugung von E-Fuels mache nur Sinn, wo es erneuerbare Energie „im Überfluss gibt“, erläuterte Blume und verwies auf „tolle Erfolge“ mit E-Fuels in den Testflotten. Porsche sehe sich bei diesem Thema als Wegbereiter, nicht als künftiger Kraftstoffhersteller. Ziel sei es, den Preis pro Liter von derzeit 10 Dollar auf unter 2 Dollar zu senken. Ein weiteres Einsatzgebiet für E-Fuels sei der Motorsport: „Das wird zügig kommen.“ Insgesamt investiert Porsche 1 Milliarde Euro, um CO2-neutral zu werden.

Parallel zur Elektro-Offensive fährt Porsche ein striktes Effizienzprogramm, mit dem in den nächsten fünf Jahren 10 Milliarden Euro eingespart werden sollen. Ziel sei es aber nicht die Zahl der 36?000 Mitarbeiter zu verringern. Es gehe, so Meschke, um mehr Effizienz.

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Erstellt:
20.03.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 20.03.2021, 06:00 Uhr

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