Tübingen · Mieten

Mieterbund pflichtet Palmer bei

Der Tübinger OB forderte bei Markus Lanz Eigenkapital für kommunale Wohnungsbaugesellschaften.

10.05.2024

Von ST

Archivbild: Ulrich Metz

Archivbild: Ulrich Metz

Ein Sondervermögen wie für die Bundeswehr, nur eben für den Wohnungsbau in Deutschland: Das forderte Boris Palmer vor kurzem bei seinem Fernsehauftritt bei Markus Lanz. Auch der Mieterbund Reutlingen-Tübingen sieht die Eigenkapitalstärkung der Wohnungsbaugesellschaften Reutlingen und Tübingen durch den Bund als notwendig.

„Ich kann dem Tübinger OB nur beipflichten, wenn es um die Beschaffung von mehr Eigenkapital aus einem Sondervermögen geht. Dringend benötigte Fachkräfte müssen dort eine bezahlbare Wohnung finden, wo sie gebraucht werden“, erklärt Geschäftsführer Marc Roth in einer Pressemitteilung. Angesichts der steigenden Armutsgefährdung im Land, vor allem in der älteren Bevölkerung, müsse der Bund massiv einschreiten. Das bedeute konkret, dass die Bundesregierung kommunale Wohnungsbaugesellschaften mit dem nötigen Eigenkapital ausstatten soll, fordert der Mieterbund.

Roth bezieht sich dabei auch auf den aktuellen Armutsbericht der Landesregierung, laut dem rund 17 Prozent der Gesamtbevölkerung im Land von Armut betroffen oder gefährdet sind. Besonders ausgeprägt ist die Altersarmut: Ein Fünftel der Menschen ab 65 Jahren leidet unter Geldnot. „Viele Senioren kommen in die Rechtsberatung, etwa wenn eine Eigenbedarfskündigung im Raum steht. Da sind natürlich viele Ängste und Unsicherheiten mit dabei“, so Roth weiter.

OB Palmer habe also recht damit, dass etwa der Pflegekraft oder dem Busfahrer bezahlbare Wohnungen bereitgestellt werden müssen. „Denn wer über seine gesamte Erwerbsbiografie hinweg ständig hohe Mieten bezahlen muss, der kann kaum Geldreserven aufbauen, geschweige denn eine eigene Wohnung haben“, so Roth. Wenn der Staat in diese Entwicklung nicht einschreite, indem er entsprechenden Wohnraum möglich macht, fördere er die Armut und Altersarmut indirekt.

Denn nach wie vor stelle mietfreies Wohnen im Alter eine große Entlastung dar, so der Mieterbund in der Pressemitteilung. Die Wohnkosten liegen bei selbst genutztem Eigentum bei etwa 25 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens, wohingegen der Anteil bei mietenden Haushalten in Altersarmut bei über 40 Prozent liege.

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Erstellt:
10.05.2024, 19:37 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 10.05.2024, 19:37 Uhr

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