Uniklinikum Tübingen
Michael Bamberg: Zum Abschied Ehrenbürger
Der langjährige UKT-Chef Michael Bamberg wurde mit einer Riesensause und viel Prominenz in der Neuen Aula verabschiedet.
Die Prominenz, die am Donnerstagnachmittag zur Verabschiedung des bundesweit ältesten Uniklinikumsvorstands gekommen war (26 Jahre machte Prof. Bamberg den Job), war beachtlich. Gleich zwei Ministerinnen waren aus Stuttgart angereist: Petra Olschowski (Wissenschaft) und Nicole Hoffmeister-Kraut (Wirtschaft). Dazu Abgeordnete, Bürgermeister, Stadt- und Kreisräte, führende Wirtschaftsvertreter, Regierungspräsident und Landrat, so ziemlich die gesamte Leitungsebene von Klinikum und Uni (nur die Rektorin war wegen einer England-Reise verhindert) – sowie die Tübinger Rathausspitze. Die zum Jahresende scheidende Bürgermeisterin Daniela Harsch, die Nachfolgerin der Kaufmännischen UKT-Direktorin Gabriele Sonntag wird, erhielt einen Extra-Applaus.
Oberbürgermeister Boris Palmer hatte neben allerlei Schmankerln (so habe sich der einem Rheinländer nicht unähnliche Westfale Bamberg schon mal mit „Zwerch vom Berch“ bei ihm gemeldet) eine ganz besondere Nachricht mitgebracht: Michael Bamberg wird Tübinger Ehrenbürger – das beschloss der Gemeinderat am Montag in nichtöffentlicher Sitzung. Der Mediziner saß an der Seite seiner Frau Regina – und musste lachen, als Ministerin Olschowski ihn zitierte: „Meine Frau hat Sonderpädagogik studiert, damit sie besser mit mir klarkommt.“ Da gab’s spontan ein Küsschen auf die Wange von seiner Ehefrau, die in all den Jahren sehr viel mehr tat, als die gemeinsamen drei Kinder großzuziehen, wie Bamberg in seinem emotionalen „Dankeschön“ erklärte.
Auch zwei Fachgesellschaften, in denen der Radioonkologe Bamberg lange tätig war, waren vertreten. Für die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie erinnerte Prof. Heinz Schmidberger an Bambergs Tipps für Kollegen: „Bei den Kongressen müsst ihr abends dabei sein, da wird Politik gemacht.“ Und Prof. Wolff Schmiegel berichtete, wie Bamberg 2004 bei der darbenden Deutschen Krebsgesellschaft das Ruder herumriss. Bis 2008 war er deren Präsident, in dem Jahr wurde der Nationale Krebsplan veröffentlicht, 2012 erhielt Bamberg den Deutschen Krebspreis.
Einen kurzen Ausblick hielt noch der designierte Nachfolger Prof. Jens Maschmann. Und die persönliche Zukunftsplanung von Michael Bamberg? „Ihre Begeisterung ist Ihr Motor“, sagte Ministerin Olschowski. Einen Tigers-Schal hat sie von Bamberg schon bekommen – „damit ich nicht immer mit VfB-Schal rumlaufen muss.“