Tübingen

Menschsein üben

Zur Kundgebung der Gesellschaft Kultur des Friedens und des AK Palästina am 19. April kamen rund 50 Teilnehmer.

02.05.2024

Von Gudrun Pastor-Fricke

Wenn unser menschliches Empfinden derart rudimentär oder abgestumpft ist, dass wir das, was seit über einem halben Jahr und exakt jetzt in Gaza geschieht, nicht als genau das, was es ist, wahrnehmen können: himmelschreiendes Unrecht, unfassbare Verachtung von Menschlichkeit und Menschenwürde, wenn wir nicht entsetzt um Worte ringen, Möglichkeiten von Auswegen aus dieser bestialischen Barbarei suchen, wenn, zum Beispiel, nur 50 statt 5000 es schaffen, als kleines Zeichen unseres damit Nicht-Einverstandenseins einem Aufruf der Gesellschaft Kultur des Friedens (auch wenn es regnet) zu folgen – welchen Grund haben wir dann, uns auf Werte, Errungenschaften oder wunderbare Werke unserer Kultur zu berufen, diese zu schützen und eifrigst abzugrenzen gegen Fremdes, sie Veränderndes oder vielleicht Überlagerndes – wo wir doch selbst diejenigen sind, die sie ignorieren, mit Füßen treten, sogar dazu instrumentalisieren, uns herauszureden, jede Barbarei schön zu reden und zu rechtfertigen? Denn immer geht es doch eigentlich darum, den Frieden zu gewinnen, nicht den Krieg, nicht zu töten, Menschsein üben, Kultur zu leben an jedem Ort, bei jeder Gelegenheit, gegenüber jedem Menschen.

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Erstellt:
02.05.2024, 11:28 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 02.05.2024, 11:28 Uhr

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