Corona
Mehrheit gegen „epidemische Lage“
Inzidenz und Intensivbelegung steigen. Im Südwesten droht die „Warnstufe“.
Berlin/Stuttgart. Die Mehrheit der Deutschen ist laut Umfrage dafür, den bundesweiten Corona-Ausnahmezustand auslaufen zu lassen – aber gleichzeitig Schutzmaßnahmen aufrechtzuerhalten. 57 Prozent würden es laut einer repräsentativen Yougov-Befragung befürworten, wenn die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ ab Ende November unter fortbestehender Einhaltung von 3G-, Hygiene- und Abstandsregeln nicht mehr verlängert würde. 27 Prozent würden das ablehnen, 16 Prozent machten keine Angabe.
Die „epidemische Lage“ muss regelmäßig vom Bundestag festgestellt werden. Sie ist Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Maßnahmen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich dafür ausgesprochen, sie zum 25. November auslaufen zu lassen. Seitdem wird kontrovers darüber diskutiert. Denn die Corona-Zahlen steigen deutlich: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch 17 015 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages (Vorwoche 11 903) und 92 Todesfälle (Vorwoche ebenfalls 92). Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 80,4 (Vorwoche 65,4).
In Baden-Württemberg steigt die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen, sie überstieg die Schwelle von 200. Von 250 an greifen Einschränkungen für Ungeimpfte in der „Warnstufe“. Beim aktuellen Tempo könnte der Wert einer Prognose des Landesgesundheitsamts zufolge Ende Oktober erreicht werden. dpa/dna
Südwestumschau