Tarifrunde: Lokführer kündigen Bahnstreiks ab Montag an

Es drohen Ausfälle und Verspätungen

GDL-Chef Weselsky ruft zur Arbeitsniederlegung bis Mittwochmorgen auf. Der Güterverkehr wird schon von diesem Samstag an lahmgelegt.

21.08.2021

Von afp/dpa

Bahn-Reisende müssen sich kommende Woche erneut auf massive Ausfälle und Verspätungen einstellen: Die Lokführergewerkschaft GDL kündigte Streiks ab Montagmorgen 02.00 Uhr bis Mittwochmorgen 02.00 Uhr an. Den Güterverkehr will sie bereits ab Samstagnachmittag bestreiken. Die Deutsche Bahn (DB) kritisierte, der GDL gehe es nicht um eine Lösung im Tarifstreit, sondern um die Ausweitung ihres Einflusses.

Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL), Claus Weselsky, warf der Bahn vor, sie habe sich „keinen Schritt bewegt“. Die Forderungen der GDL seien „einfach, nachvollziehbar und berechtigt“. Sie wolle Lohnerhöhungen von 3,2 Prozent, 600 Euro Corona-Prämie, eine Verbesserung der Arbeitszeit sowie „Tarifverträge für die gesamte Infrastruktur, für Netz, Station und Service und die Werkstätten“.

Im Tarifkonflikt mit der Bahn meldet sich nun auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu Wort. Die EVG hat schon seit vergangenem Herbst einen Abschluss bis Februar 2023 erzielt. Sie pocht aber auf die gleichen Leistungen, wie sie die GDL möglicherweise mit ihren Streiks herausholt. „Wir haben dem Arbeitgeber deutlich gemacht, dass wir eine Revisionsklausel haben, und die werden wir nutzen“, sagte EVG-Chef Klaus-Dieter Hommel.

Die Klausel sieht vor, dass mit der EVG neu verhandelt wird, wenn die Deutsche Bahn einer anderen Gewerkschaft in einem Tarifabschluss mehr zugesteht. Hommel betonte: „Wann dieser Tarifkonflikt vorbei ist, das bestimmen wir.“

Die Deutsche Bahn will beim Streik rund ein Viertel des normalen Fahrplans im Fernverkehr anbieten. Im Regional- und S-Bahnverkehr peilt sie etwa 40 Prozent an. Die Bahn will für die Fahrgäste eine kostenlose Streik-Rufnummer einrichten und hat Kulanzregelungen angekündigt. Der Konzern rechnet ab Mittwoch, 25. August, wieder mit einem weitgehend normalen Ablauf.

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Erstellt:
21.08.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 21.08.2021, 06:00 Uhr

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