Fußball

Kolumne: Lenin kommt über rechts

Wie heißt es so schön? Der Fußball schreibt die schönsten Geschichten.

27.10.2020

Von CARSTEN MUTH

Jetzt liefert der russische Zweitliga-Aufsteiger Akron Tolyatti, ein vor drei Jahren gegründeten Retorten-Klub, eine besonders schöne Erzählung. Tolyatti hat nämlich einen brasilianischen Fußballprofi unter Vertrag genommen, der Marx Lênin dos Santos Gonçalves heißt und – kein Witz – auf den Spielnamen Marx Lenin hört. Der 20-Jährige kommt von Flamengo Rio de Janeiro. Dort wurde er, na klar, „der Revolutionär“ genannt.

Wobei die Namensgebung offenbar nichts mit Karl Marx, Begründer der gleichnamigen Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie, und Wladimir Iljitsch Lenin, Revolutionär und Begründer der Sowjetunion, zu tun haben soll. Demnach geht „ Marx“ bei Fußballer Marx Lenin auf seinen Vater Marques zurück. „Lenin“ hat die Mama zu verantworten: „Meine Mutter mochte den Namen, wusste aber nicht, was er bedeutet“, sagt der 20-Jährige. Auf seinen Supernamen allein sollte Marx Lenin nicht reduziert werden. Kicken kann der Brasilianer auch ganz gut. In der Talentschmiede Flamengos spielte er lange mit Vinicius Junior zusammen. Der gehört heute immerhin zum Starensemble von Real Madrid.

Akron Tolyatti, der Klub aus der 700?000-Einwohner-Stadt an der Wolga, baut auf die Fähigkeiten seines Neuzugangs. Der Zweitligist kämpft in dieser Saison gegen den Abstieg. Mit Marx Lenin soll der Klassenerhalt gelingen. Auch wenn dieser auf dem rechten Flügel spielt.

Zum Artikel

Erstellt:
27.10.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 39sec
zuletzt aktualisiert: 27.10.2020, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport