Coronavirus

Lebensgefahr für Ältere

Die meisten Infizierten stecken Covid-19 gut weg – aber eben nicht alle. So verläuft die Krankheit in schweren Fällen.

21.03.2020

Von HAJO ZENKER

Berlin. Mit Symptomen wie Fieber und trockenem Husten fängt es häufig an – die sich nach zehn bis 14 Tagen zumeist verflüchtigen. Oder aber zu einer Lungenentzündung führen, die nach vier, fünf Wochen mit dem Tod enden kann. Die vom Virus Sars-CoV-2 ausgelöste Erkrankung Covid-19 verläuft nach übereinstimmenden Zahlen aus diversen Ländern für 80 Prozent der Betroffenen ohne größere Probleme. Etwa fünf Tage nach der Infektion, es kann aber auch zwei Wochen dauern, treten Symptome auf. Neben Fieber, das nur langsam steigt und zehn Tage konstant bleibt, und Husten kann es Kopf- und Gliederschmerzen geben, Schnupfen ist – anders als zunächst vermutet – ebenfalls möglich. Für wenige Tage könne Geruchs- und Geschmackssinn verloren gehen. Und das war es dann zumeist auch.

Vor allem Jüngere stecken Covid-19 gut weg. Frauen noch einmal besser als Männer. Jeder fünfte Infizierte aber erleidet einen schlimmeren Verlauf. Dann vermehren sich die Viren nicht mehr nur im Rachen, sondern wandern in die unteren Atemwege. Daraufhin kommt es zu einer spezifischen Form der Lungenentzündung. Sie führt zu einem Anschwellen und einer vermehrten Durchblutung der betroffenen Stellen. Zusätzlich sammelt sich Flüssigkeit an. Den Erkrankten fällt das Atmen schwer.

Fehlender Sauerstoff

Die virale Lungenentzündung entwickelt sich langsam. In der Folge kann es zu schwerem Lungenversagen kommen, der Körper erhält nicht mehr ausreichend Sauerstoff. Auf einer Intensivstation wird deshalb per Beatmungstechnik das Blut des Erkrankten außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und wieder zurück in die Blutbahn befördert.

Kommt es besonders schlimm, führt die Sars-CoV-2-Infektion zu einer Sepsis, gemeinhin als Blutvergiftung bekannt. Dann zählt jede Sekunde. Es treten Viren aus dem entzündeten Gewebe aus und dringen in die Blutbahnen. Dort vermehren sie sich und verbreiten sich im gesamten Körper. Folgen sind zunächst Verwirrtheit, schnelle Atmung, Herzrasen, stark fallender Blutdruck. Der Körper wehrt sich nun massiv – mit einer Überreaktion des Immunsystems: Abwehrstoffe werden in solchen Mengen produziert, dass sich die Blutgefäße entzünden. Das Blut gerinnt in den Adern, die Durchblutung stockt.

In Lebensgefahr ist beim schweren Verlauf vor allem der Infizierte, der alt, männlich und Raucher ist sowie Vorerkrankungen hat – Herz-Kreislauf-Probleme, Atembeschwerden, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs. In Italien ist nur ein Prozent der Todesopfer ausschließlich an Corona gestorben. Eine Garantie für Jüngere ist das übrigens nicht, die Zahl der Todesopfer unter 40 Jahren nimmt zu.

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Erstellt:
21.03.2020, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 21.03.2020, 06:00 Uhr

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