DFB-Pokal-Finale

Krönung einer fabelhaften Saison

Bayer Leverkusen holt den nationalen Cup und feiert ausgelassen das Double. Doch die Werkself hat im Finale gegen den wackeren Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern mehr Mühe als erwartet.

27.05.2024

Von dpa

Deutscher Meister – und nun auch DFB-Pokalsieger nach einem 1:0 im Finale gegen Kaiserslautern: Bayer Leverkusen.  Foto: Uwe Anspach/dpa

Deutscher Meister – und nun auch DFB-Pokalsieger nach einem 1:0 im Finale gegen Kaiserslautern: Bayer Leverkusen. Foto: Uwe Anspach/dpa

Double-Trainer Xabi Alonso herzte jeden aus seinem Team, die Spieler hüpften vor den jubelnden Fans. Der deutsche Fußball-Meister aus Leverkusen hat den DFB-Pokal gewonnen und die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte mit dem Double gekrönt. „Fantastisch, fantastisch“, sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes am Samstagabend: „Wir wollten es unbedingt gewinnen.“

Drei Tage nach dem 0:3 im Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo und der somit einzigen Niederlage der Werkself in dieser Spielzeit machte es Zweitligist 1. FC Kaiserslautern dem Bayer-Team aber nicht leicht. Odilon Kossounou sah zudem in der 44. Minute die Gelb-Rote Karte. „Wir haben viel gelitten durch die Rote Karte“, sagte Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro.

Um 22.21 Uhr reckte Kapitän und Torwart Lukas Hradecky den goldenen Pokal in den Berliner Nachthimmel. Granit Xhaka hatte mit einem Traumtor in der 16. Minute für die Entscheidung gegen die tapferen Pfälzer von Trainer-Legende Friedhelm Funkel vor 74.322 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion gesorgt. Der Zweitligist aus der Pfalz laut Funkel als „krassester Außenseiter“ in der Geschichte in das Endspiel gegangen. Der 70-Jährige erlebte nach dem erfolgreichen Abstiegskampf mit Lautern sein insgesamt fünftes Pokalfinale. Zu seinem Abschied vom FCK blieb ihm auch im dritten Anlauf als Trainer der Griff nach der Trophäe verwehrt.

Wie angekündigt stand Kapitän Lukas Hradecky statt Matej Kovar im Tor, der Finne bestritt sein viertes Pokalfinale. Dazu rückten noch Kossounou, Robert Andrich, Jonas Hofmann und Patrik Schick in die Mannschaft. Beim FCK brachte Funkel den zuletzt oft angeschlagenen Top-Torjäger Ragnar Ache (17 Pflichtspiel-Tore) erst zur zweiten Halbzeit. Lauterns Fans beeindruckten schon vor dem Anstoß mit einer Choreografie: Ein riesiger Roter Teufel reichte fast bis unters Stadiondach. Danach brannten die Anhänger der Pfälzer allerdings fast pausenlos verbotene Pyrotechnik ab.

Den ersten gefährlichen Torschuss gab der FCK durch Daniel Hanslik ab, bevor die Bayer-Elf in dem Hexenkessel ihr gewohntes Passspiel aufzog. Nach einer Viertelstunde war Florian Wirtz auf der Gegenseite erstmals durch, schoss aber Julian Krahl an. Lauterns Schlussmann flog dann kurz darauf vergebens dem Ball hinterher: Xhaka war vorangegangen und zog aus etwa 25 Metern fulminant ab – das 1:0.

Immer mehr schnürten die Leverkusener nun den Zweitligisten ein. Dann musste Kossounou nach rüdem Foul runter. Schiedsrichter Bastian Dankert zeigte dem bereits verwarnten Abwehrspieler die Ampelkarte. Die Konfusion hätte Tobias Raschl fast zum Ausgleich genutzt, sein Flachschuss zischte am Pfosten vorbei. Auch der eingewechselte Ache schoss erst knapp an Hradeckys Tor vorbei und zwang kurz danach den Keeper zu einer Glanzparade. Lautern wagte sich immer häufiger nach vorn, während die Alonso-Elf das Spiel nicht beruhigen konnte. Am Ende aber schaffte Leverkusen als sechster Verein das Double.

Nun, da der 31 Jahre alte Titel-Fluch mitsamt des „Vizekusen“-Spotts gebannt ist, will sich die Werkself als Spitzenteam und Rivale des FC Bayern München positionieren. „Dieses Image“, sagte Sportchef Simon Rolfes, der von 2005 bis 2015 titellos für Leverkusen spielte, „haben wir pulverisiert“. Jetzt gelte es, das neue Außenbild zu verfestigen. „Ich bin nicht hergekommen, um nur ein Jahr Titel zu holen“, sagte Final-Torschütze Granit Xhaka nach dem 1:0-Endspielsieg im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. dpa

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Tausend Fans haben Double-Sieger Bayer Leverkusen am Sonntag einen rauschenden Empfang in der BayArena bereitet. Zuvor trug sich das Team ins Goldene Buch der Stadt ein.

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Erstellt:
27.05.2024, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 44sec
zuletzt aktualisiert: 27.05.2024, 06:00 Uhr

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