Umfrage
Kritik am Krisenmanagement der Landesregierung wächst
Digitalunterricht, Wirtschaftshilfen, Impfen – viele Bürger sind mit der Arbeit der Politik in der Pandemie unzufrieden.
Eine Woche vor der Landtagswahl bewerten immer mehr Bürger das Krisenmanagement der Landesregierung negativ. Das ergab der „BaWüCheck“, die große Umfrage der Tageszeitungen in Baden-Württemberg, die das Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt hat. Demnach attestierten zwar noch immer 54 Prozent der Befragten der Landesregierung eine gute oder sehr gute Arbeit bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Gleichzeitig steigt jedoch die Zahl derjenigen, die das Krisenmanagement kritisieren. 69 Prozent der Befragten sehen Probleme beim Digitalunterricht an den Schulen im Südwesten, 68 Prozent sind der Meinung, dass die Auszahlung der Wirtschaftshilfen nicht gut funktioniert. Und auch die Schwierigkeiten bei der Vergabe von Impfterminen stoßen vielen Befragten (65 Prozent) sauer auf. Besser bewertet wird dagegen die Arbeit der Krankenhäuser im Land. Hier sehen nur 35 Prozent Probleme.
Große Auswirkungen hat das Krisenmanagement auch auf die Beurteilung der Gesamtbilanz der Landesregierung. Der Umfrage zufolge sehen 32 Prozent der Befragten die Arbeit von Grün-Schwarz als erfolgreich an, 26 Prozent sind mit der Arbeit nicht zufrieden. Die große Mehrheit (42 Prozent) traut sich bei der Frage kein Urteil zu. Auffällig ist, dass Menschen, die mit dem Krisenmanagement der Regierung zufrieden sind, auch die Gesamtbilanz deutlich häufiger positiv sehen (54 Prozent). Wer mit der Corona-Politik nicht zufrieden ist, bewertet auch die gesamte Bilanz der Regierung deutlich häufiger als nicht erfolgreich (55 Prozent).
Bei der Bewertung der Spitzenkandidaten ist die Meinung der Bürger weiter eindeutig. Von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) haben 72 Prozent eine gute Meinung, von Herausforderin Susanne Eisenmann (CDU) sind nur 32 Prozent überzeugt.