Corona-Impfungen
Kommentar: Nicht zu früh freuen
Lockerungen, und zwar schnell und einheitlich – das dürften sich die Bundesbürger vom Impfgipfel an diesem Montag erwarten. Verständlicherweise. Denn die Pandemie nervt alle.
Berlin. Trotzdem ist Realismus geboten. Es geht nur um Lockerungen für diejenigen, die schon den vollen Impfschutz haben, und das ist erst jeder 14. Bundesbürger. Dass sie sich noch ständig testen lassen müssen, macht keinen Sinn. Sie sollen keine Privilegien erhalten, sondern ihre grundgesetzlich geschützten Rechte.
Damit dürften die Rufe noch lauter werden, dass sich jeder rasch impfen lassen kann. Die Aufgabe der Impfpriorisierung im Mai ist leicht gefordert. Das heißt aber noch lange nicht, dass dann auch tatsächlich jeder schnell geimpft werden kann. Zumal die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten nicht beschließen können, dass die Impfstoffhersteller die versprochenen Mengen tatsächlich liefern.
Ein zweiter Punkt ist noch gravierender: Das Coronavirus ist ein notorischer Spielverderber. Forderungen etwa von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz nach einem Fahrplan „zurück ins normale Leben“ sind verständlich. Aber ob sich tatsächlich schon Ende Mai sagen lässt, wann genau welche Schritte möglich sind, ist zu bezweifeln. Leider.