1. FC Heidenheim
Keine Angst vor dem Absturz
Auch wenn die Ostälbler ungewohnt weit unten in der Tabelle stehen, ist das Vertrauen in Trainer und Vereinsführung groß.
Heidenheim. Seit der Saison 2014/15 ist der 1. FC Heidenheim Fußball-Zweitligist. Doch so tief im Tabellenkeller wie in dieser Runde, die ab heute fortgesetzt wird, stand das Team von der Ostalb in der Winterpause noch nie. Vor der Partie morgen (20.30 Uhr) in der Voith-Arena gegen den Angstgegner und punktgleichen Tabellennachbarn Eintracht Braunschweig – in den bisher sieben Duellen gab es zwei Unentschieden und fünf Niederlagen – beträgt das Polster auf Relegationsplatz 16 lediglich drei Zähler. Andererseits ist aber auch Platz sechs bei vier Punkten Rückstand noch in Reichweite.
Das Ziel vor der morgigen Begegnung ist klar. „Die Vorbereitung ist für uns dann gut gelaufen, wenn wir das erste Spiel gewinnen“, sagt Heidenheims Vorstandschef Holger Sanwald.
Selbst wenn dies nicht gelingen sollte, sind panische Reaktionen nicht zu erwarten. Sanwald bricht nicht zum ersten Mal eine Lanze für den derzeitigen Kader und die Verantwortlichen im sportlichen Bereich. „Das wird der Existenzkampf pur, und es wird eng werden. Ich habe aber das vollste Vertrauen in das Trainerteam und die Mannschaft und bin felsenfest vom Klassenerhalt überzeugt“, bekräftigt er.
Keine Panikkäufe
Das sind keine leeren Phrasen. Panikkäufe jedenfalls sind in Heidenheim kein Thema. Die Verpflichtungen von Verteidiger Oliver Steurer (23 Jahre, vom Regionalligisten Borussia Dortmund II) und von Maurice Multhaup (21, vom Ligarivalen FC Ingolstadt sind perspektivischer Natur. Steurer gilt als variable Alternative in der Abwehr, auch für die derzeit angeschlagene Stammkraft Arne Feick (Adduktorenprobleme). Multhaup dürfte wegen Trainingsrückstandes frühestens gegen Ende der Saison zur Verfügung stehen. Zudem kommt zur neuen Runde Mittelfeldakteur Robert Andrich (23) ablösefrei vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden. Dagegen hat Stürmer Ben Halloran den FCH in Richtung Japan verlassen.
Die Heidenheimer vertrauen ihrem Konzept und ihren Machern. Beim Sponsorentreff vor einer Woche bekamen Sanwald und Trainer Frank Schmidt die breite Zustimmung der fast 300 anwesenden Gönner des Vereins. Die Unterstützung aus diesem Bereich ist inzwischen auf die Rekordsumme von über neun Millionen Euro angewachsen. Und ein Ende dieser Entwicklung ist momentan noch immer nicht absehbar. Der Verein boomt in der Region.
Ein weiterer Pluspunkt, der den Verein und das Umfeld beflügeln soll, sind die ausgeräumten Differenzen mit der Fanszene. „Wir sind froh, dass wir wieder auf dem Weg zu einem guten Miteinander sind“, atmet Sanwald auf. So soll nun von den Tribünen der Funke für eine erfolgreiche Restsaison auf die Mannschaft überspringen. „Die zweite Liga ist für uns nur machbar, wenn alle an einem Strang ziehen“, ergänzt Sanwald.
Solide Basis
Was aber wäre im Falle eines Abstieges in die dritte Liga? Dann stünde der Verein sicherlich nicht vor einem Scherbenhaufen. Langfristige negative Folgen befürchten Sanwald und seine Mitstreiter jedenfalls nicht. „Wir wären für diesen Fall in der Lage, eine Mannschaft zu stellen, die dann um den Titel wieder mitspielen könnte.“