Kein Ersatz für schließende Hausarztpraxen in Pliezhausen

Bis Ende März schließen zwei von drei Hausarztpraxen in Pliezhausen. Im Teilort Rübgarten fällt dann für rund 2000 Patientinnen und Patienten die einzige Hausärztin ersatzlos weg. Bürgerinnen und Bürger haben deshalb Unterschriften für den Erhalt der Praxen gesammelt. Sie fordern Fortführung durch das sogenannte „Ziel und Zukunft“-Programm der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg.

420 Unterstützerunterschriften seien trotz Jahreswechsels und Feiertagen zusammengekommen, informiert die Pliezhäuser Verwaltung jetzt in einer Mitteilung. Initiatoren der Unterschriftenaktion waren demnach die Ortsvorsteherin von Rübgarten, Brigitte Rapp, und Otto Boborzi als Patientenvertreter. Schon Anfang Januar haben sie die gesammelten Unterschriften mit Begleitschreiben an die Kassenärztliche Vereinigung übergeben.

Neue Praxis in Mittelstadt

Die Gemeinde hat die Aktion laut Mitteilung mit einem Bürgermeisterbrief an die Kassenärztliche Vereinigung begleitet. Eine Rückmeldung sei hierauf bislang nicht erfolgt, bedauert Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold. Alle Bemühungen zum Trotz habe sich auch keine Nachfolgelösung für die Hausarztpraxis in Rübgarten ergeben. „Damit schließen sich zum Ende des ersten Quartals die Praxistüren in Rübgarten dauerhaft – und die verbliebenen Patientinnen und Patienten müssen sich bei umliegenden Arztpraxen um eine Aufnahme bemühen“, heißt es in der Mitteilung.

Entspannung könnte es aber Anfang Juni geben, hofft die Gemeindeverwaltung: Dann eröffnet eine neue Hausarztpraxis in Mittelstadt. Damit sehe es für die Kapazitäten der umliegenden Praxen nicht mehr „ganz so dramatisch“ aus. Dold und Rapp bedauern den Wegfall der wohnortnahen Versorgung in Rübgarten. Sie sind der Ansicht, dass eine finanzielle Förderung durch die Kassenärztlichen Vereinigung bei den Bemühungen um eine Nachfolgelösung hilfreich gewesen wäre.