Metzingen · Coronavirus

Kaum chinesische Gäste in der Outlet-City

Thomas de Marco über regionale Folgen des Coronavirus

03.02.2020

Von Thomas de Marco

Im Metzinger Outlet ist fürs chinesische Neujahrsfest dekoriert – doch Gäste aus China kommen wegen des Coronavirus kaum noch. Bild: Holy AG

Im Metzinger Outlet ist fürs chinesische Neujahrsfest dekoriert – doch Gäste aus China kommen wegen des Coronavirus kaum noch. Bild: Holy AG

Einer der zentralen Plätze der Metzinger Outlet-City ist wie immer um diese Jahreszeit schön mit fernöstlichen Lampions dekoriert. Damit werden die chinesischen Gäste während der Zeit ihres Neujahrsfests empfangen. Nur dieses Mal fehlen die Chinesinnen und Chinesen – obwohl das doch ihre Hauptreisezeit ist. Grund ist das Coronavirus. „Aufgrund der Ausreisebestimmungen in China sind zahlreiche Gruppenreisen nach Deutschland abgesagt worden. Wir merken das hier natürlich, auch beim Umsatz. Dadurch, dass wir so international aufgestellt sind, können wir aber vieles gut auffangen“, sagt Isidora Muthmann, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Holy AG. In normalen Jahren kommen insgesamt etwa 600.000 Chinesinnen und Chinesen nach Metzingen.

„Wir sind sehr wachsam, aber gelassen“, charakterisiert Muthmann die Grundstimmung der Verantwortlichen. „Eine Grippewelle kann unter Umständen viel gefährlicher sein.“ Das Personal sei informiert worden, wie die Infektionsgefahr generell verringert werden kann. Denn einige würden sich aufgrund der Berichterstattung durchaus Sorgen machen.

Außerdem hat die Holy AG in der Outlet-City zusätzliche Desinfektionsspender aufstellen lassen und über 120 Mundschutz-Exemplare bestellt. „Wir stellen es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern frei, ob sie die auch nutzen“, erklärt die Pressesprecherin. Auch die Metzinger Tourist-Information am Lindenplatz hat am Montag einen Desinfektionsspender bekommen.

„Die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen zum Schutz vor der Ansteckung mit Erregern von Atemwegsinfektionen sind eine gute Händehygiene mit Händewaschen, korrekte Hustenetikette und das Einhalten eines Mindestabstandes von etwa einem Meter von krankheitsverdächtigen Personen“, sagt dazu Dr. med. Christiane Schlegel vom Reutlinger Kreisgesundheitsamt. Händedesinfektion sei in diesem Zusammenhang eher von untergeordneter Bedeutung.

Wenn sich eine Person, die an akuter Atemwegsinfektion erkrankt ist, im öffentlichen Raum bewegen müsse, sei das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sinnvoll. Damit werde das Risiko einer Ansteckung anderer Personen durch Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen entstehen, verringert. „Es gibt hingegen keine hinreichende Evidenz dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, signifikant verringert“, erklärt Schlegel.

Die Weltgesundheitsorganisation und das Robert Koch-Institut, sagt sie, schätzen bei der aktuellen Dynamik das Risiko für die Einschleppung nach Deutschland als hoch ein. „Aber eine Panik in Bezug auf das Coronavirus ist unangebracht. In der jetzigen Influenzasaison rechnet man dagegen mit höheren Fallzahlen“, erklärt die Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen.

In der Outlet-City hofft Muthmann, dass die Corona-Welle bald abebbt. Denn seit einer Woche muss sie permanent Fragen nach dem Virus beantworten. „Ich würde aber viel lieber mal wieder über etwas anderes reden“, sagt die Pressesprecherin.

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Erstellt:
03.02.2020, 17:06 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 17sec
zuletzt aktualisiert: 03.02.2020, 17:06 Uhr

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