Rottenburg

Das Programm des Rottenburger Kultursommers: Jede Menge Frauenpower

Herzlabung im Wald, Womens Jazz Night, Sommernachtsklassik und die Welt der Shanties auf dem Marktplatz: Das Programm ist bunt gemischt.

27.04.2023

Von Uschi Hahn

Der Wald ruft: Bei Dietlinde Elsässers Theaterstück im Arboretum spielt wieder die Rottenburger Schauspielgruppe mit. Bild: Fany Fazil

Der Wald ruft: Bei Dietlinde Elsässers Theaterstück im Arboretum spielt wieder die Rottenburger Schauspielgruppe mit. Bild: Fany Fazil

Zum Auftakt ruft der Wald: Der Rottenburger Kultursommer startet in diesem Jahr mit einem Sommertheater von Dietlinde Elsässer und der Schauspielgruppe Rottenburg. An acht Abenden, vom 8. bis 11. Juni und vom 15. bis 18. Juni, erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer im Arboretum der Rottenburger Forsthochschule beim Schadenweilerhof „etwas Besinnliches zur Herzlabung“, wie Elsässer bei der Vorstellung des diesjährigen Kultursommer-Programms im Rathaus sagte. Elsässer ist Autorin, Regisseurin und Schauspielerin zugleich.

Geplant war ursprünglich eine Zusammenarbeit mit dem Theater Lindenhof. Doch die Melchinger seien „abgesprungen, weil sie überlastet sind“, entschuldigte Elsässer die Kollegen. So habe sie sich „für die kleine Form entschieden“ und ihren Theaterspaziergang unter freiem Himmel ganz ohne Licht- und Tontechnik konzipiert. Jeweils 40 Personen können mit Elsässer und ihrer ehrenamtlichen Schauspieltruppe samt musikalischer Begleitung durch die Bäume und Gehölze des Arboretums „mäandern“ und Bekanntschaft mit den „Wäldlern“ schließen. Auch ein shakespearehaftes Sommermärchen sei Teil des Stücks „Der Wald ruft“, verriet Elsässer. Eines der Naturwesen verknalle sich in einen Forstmann. Das sei zwar kompliziert, „aber es geht gut aus“.

Unterstützung für die Marinekameradschaft: Der Shanty-Chor Neckar-Knurrhähne aus Nürtingen. Privatbild

Unterstützung für die Marinekameradschaft: Der Shanty-Chor Neckar-Knurrhähne aus Nürtingen. Privatbild

Wer sich auf das nachhaltige Theaterabenteuer einlässt, sollte festes Schuhwerk mitbringen und gut zu Fuß sein. Barrierefrei sei der Spaziergang nicht, räumte Elsässer ein. Zwar kommt man mit dem Bus ganz gut zu den um 19 Uhr beginnenden Vorführungen. „Zurück wird es aber schwierig“, so die Adhoc-Recherche von Rottenburgs Oberbürgermeister Neher in dem Pressegespräch.

Explosive Stimme voller Energie: Robyn Bennett. Bild: o-tone music

Explosive Stimme voller Energie: Robyn Bennett. Bild: o-tone music

Neher zeigte sich begeistert von dem „schönen Programm“ des Kultursommers, bei dem man auch auf „Ressourcen aus der Stadt“ zurückgreife. Womit vor allem die Rottenburger Marinekameradschaft gemeint war. Für das Abschlusskonzert des Kultursommers am 30. Juli auf dem Marktplatz holt sich der Rottenburger Shanty-Chor Verstärkung von den Neckar-Knurrhähnen aus Nürtingen. Der Ausflug in die „Welt der Shanties“ kostet keinen Eintritt. Wie Egon Ruf, Vorsitzender der Marinekameradschaft sagte, sei das „ein Geschenk an die Rottenburger Bevölkerung“. Schließlich feiere man dieses Jahr gleich drei Jubiläen: 100 Jahre Marinekameradschaft, 20 Jahre Shanty-Chor und 175 Jahre deutsche Marine.

Solistin am Cello: Camille Thomas. Bild: Camille Thomas

Solistin am Cello: Camille Thomas. Bild: Camille Thomas

Zwischen Wald und Meer aber gibt es noch zwei Abende voller moderner und klassischer Musik auf dem Marktplatz: Für Freitag, 28. Juli, hat Philipp Amelung mit Robyn Bennet und Ulita Knaus gleich zwei Frauen mit Band beziehungsweise kleinem Ensemble engagiert. Der Vorsitzende des Kulturvereins fand „das Konzept der Womens Jazz Night interessant“, wie er im Gespräch mit dem TAGBLATT sagte. Beide Jazzsängerinnen seien „von der Energie und der Ausstrahlung her sehr spannend“. Weil der Jazzpart bei schlechtem Wetter von der Open-Air-Bühne in die Zehntscheuer verlegt wird, werden nur 500 Karten verkauft.

Poetisch-tiefgründige Texte: Ulita Knaus. Bild: Arnd Giese

Poetisch-tiefgründige Texte: Ulita Knaus. Bild: Arnd Giese

1000 Plätze dagegen gibt es für die Sommernachtsklassik am Samstag, 29. Juli. Die Stuttgarter Philharmoniker mit der Solistin Camille Thomas am Cello und Marcus Brosch als Gastdirigent spielen bei fast jedem Wetter unter freiem Himmel. „Wir verteilen wieder Regencapes“, sagte Kulturamtsleiterin Manuela Beck beim Pressegespräch.

Auf dem Programm stehen mit Jacques Offenbach, Camille Saint-Saëns, Auguste-Josephe Franchomme und Maurice Ravel nur französische Komponisten. Es sei eine Art Pariser Nacht, so Amelung. Und die findet mit Ravels Boléro einen fulminanten Höhepunkt. Das 1928 in der Pariser Oper uraufgeführte Werk mit seiner „lyrisch-sinnlichen“ Anfangsmelodie, die sich in ständigem Crescendo zu einem donnernden Abschluss steigert, sei ein „effektvoller Abschluss“.

Dieses Jahr keine Verzehrgutscheine

Der Vorverkauf für den Rottenburger Kultursommer hat begonnen. Karten gibt es bei der WTG und den Easyticket-Vorverkaufsstellen. Dort ist für eine Gebühr von 5 Euro auch eine Tischreservierung für die Sommernachtsklassik am 29. Juli möglich. Verzehrgutscheine gibt es dieses Jahr nicht. Die Bewirtung übernehmen die Gaststätten Massimo und Primavera sowie ein Cateringstand und die Marinekameradschaft.

Der reguläre Eintrittspreis beträgt im Vorverkauf 22 Euro für das Theaterstück und 39,50 Euro für die Jazznacht und die Sommernachtsklassik auf dem Marktplatz (42 Euro an der Abendkasse).

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Erstellt:
27.04.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 58sec
zuletzt aktualisiert: 27.04.2023, 01:00 Uhr

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