Tübingen
Tübinger Jazz- und Klassik-Tage: Jazzsounds in den Gassen
Wenn Musik an jeder Ecke erklingt, Kinder über das Kopfsteinpflaster tanzen und Menschen in Scharen stehen bleiben, um im Rhythmus zu klatschen, ist es wieder so weit: Tübingen verwandelt sich eine Woche lang in Little New Orleans.
14 Gruppen sorgten am Samstag für ein „BeSwingtes“ Einkaufserlebnis. Am Samstag wurden die diesjährigen Jazz- und Klassik-Tage mit einem bunten Programm in der Altstadt eingeläutet. „Das ist unser Auftakt, mit dem wir gute Laune verbreiten wollen“, sagte Barbara Honner, Mitorganisatorin des Musikevents. Ihre Kollegin Josefine Gras freut sich besonders auf die Late Nights: „Da herrscht einfach eine jazzige Clubatmosphäre!“. Tübingen sei eben eine echte Jazzstadt, fügte Honner hinzu. Diesem Ruf machten die Musiker alle Ehre. Während die Louisiana Funky Butts Brassband und die Sax&Phon Company als bunter Zug kreuz und quer durch die Stadt marschierten und mit ihren mitreißenden Sounds Flaneure und Touristen gleichermaßen begeisterten, ging es in so manchem Eck auch ruhiger zu. So stimmte das Duo, bestehend aus Anselm Kirsch und Albe Mayer-Mikosch, leise Töne an und verzauberte die Zuhörer im Hinterhof von „Italien Shoes Schuster“ mit einer gefühlvollen Interpretation von „Blue Moon“. Singer-Songwriterin Claudia Vorbach präsentierte eigene Songs mit jazzigen Harmonien und Pop-Einflüssen vor dem Löwen-Laden. E-Gitarrenliebhaber kamen in der Unteren Langen Gasse auf ihre Kosten. Dort groovten sich Peterston ein und gaben moderne Jazznummern zum Besten. Mit einer Mischung aus Swing, Tango und natürlich Jazz heizte das akustische Ensemble Paris Hot Five den Besuchern des Café Ludwigs ordentlich ein. Tübingen verwandelte sich am Samstag in ein Konzertareal unter freiem Himmel und lud sein Publikum auf eine musikalische, von überschäumender Lebenslust geprägte Reise ein. „Das macht Lust auf mehr!“, brachte es ein Besucher auf den Punkt.