Tübingen

Inklusiv Basketball spielen: Sport ist der Klebstoff

Menschen mit und ohne geistige Einschränkungen machen gemeinsam Sport: Das ist der Gedanke des Unified Sports Programms.

29.01.2024

Von and

Bild: Andreas Straub

Bild: Andreas Straub

Die Stadt Tübingen veranstaltete am Samstag mit der Lebenshilfe und dem SV03 Tübingen einen ersten Basketball-Workshop. 50 Sportler dribbelten durch die Hepper-Halle, übten Sprints und Zuspiel und warfen Körbe, angeleitet von mehreren Trainern aus Rastatt, wo es bereits ein inklusives Basketball-Team gibt. In kleineren Teams gingen die Trainer individueller auf die Teilnehmenden ein. „Tübingen ist stark im Basketball und in der Inklusion“, sagte Tübingens neue Sozialbürgermeisterin Gundula Schäfer-Vogel. In einer gemeinsamen Mannschaft könnten Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten, Biografien und Lebensplänen zusammenfinden. Entstanden ist die Idee aus dem Projekt Host Town, wie Tübingens Inklusionsbeauftragter Uwe Seid erklärte. Vergangenes Jahr beherbergte die Stadt eine Volleyballmannschaft aus Botswana, die in Berlin bei den Special Olympics antrat. „Momentan gibt es in der Stadt wenige Sportangebote für Menschen mit geistigen Einschränkungen“, so Seid. Diese sollen ausgebaut werden. Neben Basketball sei auch im Fußball eine inklusive Mannschaft vorstellbar. „Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, sagte Ralf Kümper, Vorstand der Lebenshilfe. Er hat bereits vor einigen Jahren an der Lindenschule in Rottenburg eine Basketballmannschaft gegründet. Durch den Wechsel von Schülern gibt es diese allerdings nicht mehr. Mit großer Begeisterung hat auch Kümpers Tochter Hannah mitgespielt. Sie erzählte von Wettkampfspielen in Kiel: „Die Stimmung in der Halle war toll.“ Als junges Team seien sie gleich in die Special-Olympics-Familie aufgenommen worden. „Wir waren der Publikumsliebling.“ Sie berichtete auch von den Trainings: „Hauptsache Spaß haben und sich gegenseitig motivieren.“ Ums Gewinnen und Verlieren gehe es nicht. „Jeder bringt seine Stärken und Schwächen mit“, sagte Martin Metz von Special Olympics Baden-Württemberg. „Sport ist der Klebstoff, damit wir uns auf Augenhöhe begegnen.“ Sein Ziel: Von der Dreierlinie einen Korb werfen. „Unser Ziel wäre, einmal pro Woche gemeinsam Basketball zu spielen und als Team zu üben“, so Kümper. Bis das Team in Tübingen loslegen kann, gilt es aber noch zwei Probleme zu lösen: Erstens: Trainer müssen gefunden werden. Zweitens: Es braucht freie Hallenzeiten. „Daran arbeiten wir, doch das gestaltet sich momentan schwierig“, so Seid: Alle Hallen mit Basketballkörben in Tübingen seien momentan ausgebucht.

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Erstellt:
29.01.2024, 18:45 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 06sec
zuletzt aktualisiert: 29.01.2024, 18:45 Uhr

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