Ausbildung

In der Region sind noch 152 Lehrstellen frei

Eine IHK-Umfrage ergibt: Viele Unternehmen können ihre Plätze nicht besetzen.

31.08.2023

Von ST

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Reutlingen. Bild: Jonas Bleeser

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Reutlingen. Bild: Jonas Bleeser

Zum Start ins Ausbildungsjahr sind bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen 2152 neue Ausbildungsverträge aus Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe registriert. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von 3,8 Prozent oder 79 Verträgen. In der IHK-Börse gibt es für dieses Jahr allerdings noch 152 freie Lehrstellen.

Der regionale Ausbildungsmarkt habe sich zuletzt wieder positiv entwickelt, meldet die IHK. Gleichwohl sei noch nicht ganz das Niveau von 2019, also vor der Corona-Pandemie, mit seinerzeit 2409 neuen Ausbildungsverträgen zum Stichtag 1. September erreicht. „Den Arbeitskräftemangel spürt auch der Ausbildungsmarkt. Viele Unternehmen würden gerne mehr ausbilden, wenn sie denn geeignete Azubis finden würden“, sagt IHK-Präsident Christian Erbe.

Das zeige auch die regionale Auswertung der aktuellen IHK-Ausbildungsumfrage: 54 Prozent der Befragten konnten nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. 2014 lag dieser Wert noch bei 15 Prozent. „Die Unternehmen sollten trotzdem in ihren Bemühungen, junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen, nicht nachlassen. Ausbildung ist immer noch der Königsweg, um eigene Fachkräfte heranzuziehen“, sagt Erbe. Allerdings bräuchten sie dafür auch Unterstützung: Mehr Praktika und eine insgesamt bessere Berufsorientierung, vor allem an den Gymnasien, würden helfen.

Junge Frauen und Männer, die noch eine Lehrstelle suchen, haben nach wie vor gute Chancen. Aktuell sind in der IHK-Lehrstellenbörsen auf www.ihk-lehrstellenboerse.de 152 offene Lehrstellen in der Region für einen Ausbildungsbeginn 2023 zu finden. „In Abstimmung mit dem Lehrbetrieb und der Berufsschule kann die Ausbildung zu jedem Zeitpunkt begonnen werden“, erläutert Petra Brenner, Bereichsleiterin Ausbildung bei der IHK. Die Kammer berät dazu sowohl Mitgliedsunternehmen als auch potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. „Offene Ausbildungsplätze sollten unbedingt den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Die Bedarfe der Betriebe werden so sichtbar und in der Politik wahrgenommen“, rät Brenner.

Die kaufmännischen Ausbildungen haben um 3 Prozent zugenommen, technisch/gewerbliche um 4,8 Prozent. Mehr Verträge wurden in den Bereichen Hotel und Gastronomie, Banken und Papier/Druck verzeichnet. Ebenso meldet die Industrie im kaufmännischen Bereich einen Anstieg der Verträge. Diese Bereiche erreichen wieder das Niveau von 2019.

Reutlingen legt zu, Tübingen verliert Azubi-Verträge

Der Kreis Reutlingen verzeichnet zum Stichtag 31. August mit 984 Verträgen ein Plus von 5,7 Prozent oder 53 Ausbildungsverträge mehr. Im Zollernalbkreis wurden 685 Ausbildungsverträge geschlossen, ein Plus von 6,9 Prozent oder 44 Verträge. Einen leichten Rückgang um 18 Verträge oder 3,6 Prozent vermeldet der Kreis Tübingen mit nun 483 Verträgen. Wenig Bewegung gibt es bei der Wahl der Ausbildungsberufe. Zu den stärksten technischen Ausbildungsberufen zählen die Berufe der Metalltechnik, bei denen die IHK allein 475 neue Lehrverträge registrierte, sowie in der Elektrotechnik (280). Bei den kaufmännischen Berufen liegen die aus Handel (418) und die Industrie (201) vorn.

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Erstellt:
31.08.2023, 17:42 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 22sec
zuletzt aktualisiert: 31.08.2023, 17:42 Uhr

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