Rottenburg · Corona

Impfzentrum eröffnet: Hundert Impfungen pro Tag

Gestern eröffnete das Impfzentrum in der Alten Post in Rottenburg. Vorläufig wird dort Montag, Freitag und Samstag geimpft.

30.11.2021

Von Angelika Bachmann

In Rekordzeit wurde in Rottenburg in der Alten Post ein Impf-Zentrum eingerichtet, das am Montag eröffnete. Das Bild zeigt nicht die ersten Impflinge, sondern das Organisations-Team und die Verwaltungsspitze (von links): Ingrid Scharf (Stadtverwaltung Rottenburg), Martin Holderried (ärztlicher Leiter des mobilen Impf-Teams des Uni-Klinikum), Hans-Werner Stahl von der Stiftung des Fördervereins krebskranke Kinder Tübingen, Oberbürgermeister Stephan Neher und Bürgermeister Hendrik Bednarz. Bild: Angelika Bachmann

In Rekordzeit wurde in Rottenburg in der Alten Post ein Impf-Zentrum eingerichtet, das am Montag eröffnete. Das Bild zeigt nicht die ersten Impflinge, sondern das Organisations-Team und die Verwaltungsspitze (von links): Ingrid Scharf (Stadtverwaltung Rottenburg), Martin Holderried (ärztlicher Leiter des mobilen Impf-Teams des Uni-Klinikum), Hans-Werner Stahl von der Stiftung des Fördervereins krebskranke Kinder Tübingen, Oberbürgermeister Stephan Neher und Bürgermeister Hendrik Bednarz. Bild: Angelika Bachmann

Wer noch einen Termin für die Booster-Impfung braucht oder sich überhaupt die erste Impfung abholen will, sollte heute kurz vor 10 Uhr in der Nähe eines PCs sein. Dann sollen nämlich die nächsten Termine für das Rottenburger Impfzentrum in den elektronischen Terminkalender eingestellt werden – hieß es zumindest am Montag bei der Pressekonferenz in der Alten Post. Dort wird seit gestern an drei Tagen in der Woche geimpft, immer Montag, Freitag und Samstag.

Bald zwei Schichten im Einsatz

Am ersten Tag waren die Termine noch nicht so dicht getaktet, um zu sehen, wie die Abläufe funktionieren. Sie funktionieren gut, wie sich zeigte – weshalb man die Zahl der täglichen Termine auf rund 100 erhöhen kann, sagte der ärztliche Leiter der mobilen Impfteams des Uni-Klinikums, Martin Holderried. Die Aufstock-Termine sind buchbar über www.medizin.uni-tuebingen.de/de/pop-up-impforte. Die erste Charge an Terminen bis zur Kalenderwoche 50 war allerdings binnen 15 Minuten vergeben, wusste Oberbürgermeister Stephan Neher. Derzeit arbeitet das Zentrum im Einschicht-Modell. Möglicherweise werden ab kommender Woche zwei Schichtdienste eingeteilt. Dann wäre das Impfzentrum von 8 bis 20 Uhr geöffnet und es könnten etwa 200 Impfungen verabreicht werden.

Die Alte Post in Rottenburg (gegenüber dem Bahnhof) ist das zweite dezentrale Impfzentrum im Kreis, nach der ehemaligen Uni-Apotheke in Tübingen. Weitere „Impf-Orte“, so die offizielle Bezeichnung, entstehen in Hirschau und Mössingen. Die Räume im Erdgeschoss der Alten Post gehören der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen, die sie mietfrei zur Verfügung stellt. Man wolle schließlich an der „großen Gemeinschaftsaufgabe nichts verdienen“, sagte der Vorsitzende Hans-Werner Stahl. OB Neher appellierte an die Nutzer des Impfzentrums, das Spendenkässle der Stiftung reichlich zu füllen.

Ein dickes Lob ging auch an Ingrid Scharf und Birgit Reinke von der Stadtverwaltung, die zusammen mit Kollegen vom Hochbauamt in rekordverdächtiger Zeit dafür gesorgt haben, dass die Räume für das mobile Impfteam zur Verfügung standen, nicht zu vergessen die Firma Arllati, die trotz vollem Terminkalender innerhalb weniger Tage die Renovierung stemmte.

Ordnungsamts-Chefin Betz ans Ministerium: Unterstützung wäre wichtig

Der PCR-Test war positiv – was folgt daraus? Wie lange muss der Infizierte in Quarantäne? Betrifft das auch die Familie? Dürfen die Kinder weiterhin zur Schule? Wann gilt man wieder als gesund? Solche grundlegenden Information erhielt jeder Infizierte bis vor drei Wochen, weil die Gesundheitsämter in Baden-Württemberg alle Infizierten angerufen haben. Mittlerweile ist aber jeder selbst zuständig, sich die Informationen zu beschaffen. „Wir stellen aber fest, dass die Leute sich damit schwertun“, sagt die Rottenburger Ordnungsamts-Chefin Nehle Betz – zum Beispiel Menschen, die Sprachbarrieren haben oder eine gewisse Scheu, beim Amt anzurufen. Deshalb ist die Stadtverwaltung in die Bresche gesprungen, ruft bei den Leute an und schickt einen Brief mit den wichtigsten Informationen. Verpflichtet wäre die Stadt dazu nicht zu.Die Leute seien aber erfahrungsgemäß völlig verunsichert, sagt Betz. „Ich weiß gar nicht, wie kleinere Gemeinden das machen.“ Weil diese Situation unbefriedigend sei, hat Betz sich in einem Brief an das Innenministerium in Stuttgart gewandt und mehr Unterstützung bei der Information der Infizierten, zum Beispiel durch die Gesundheitsämter angemahnt.

Infos für Infizierte gibt es unter anderem auf www.kreis-tuebingen.de (Corona-Link, oben auf der Seite). Zudem gibt es eine Corona-Hotline des Tübinger Gesundheitsamtes, Telefon 07071/ 2073600.

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Erstellt:
30.11.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 42sec
zuletzt aktualisiert: 30.11.2021, 06:00 Uhr

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