Formel 1

Hülkenberg zittert wieder

Wieder einmal ist der Deutsche in der Königsklasse auf der Suche nach einem neuen Cockpit. Vieles hängt dabei von der künftigen Besetzung bei Topteam Mercedes ab.

15.08.2019

Von DPA

Nico Hülkenberg hat bei Renault noch keinen Vertrag für die neue Saison. Foto: Photo4/Lapresse via ZUMA Press/dpa

Nico Hülkenberg hat bei Renault noch keinen Vertrag für die neue Saison. Foto: Photo4/Lapresse via ZUMA Press/dpa

Im Formel-1-Sommerurlaub genießt Lewis Hamilton das süße Inselleben unter karibischer Sonne. Längst nicht so unbeschwert dürfte Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas die Auszeit verbringen. Der Finne muss wegen schwankender Leistungen um seine Zukunft im Silberpfeil bangen. Bis Ende des Monats will das Team beschließen, ob der 29 Jahre alte WM-Zweite auch im nächsten Jahr bleiben darf oder durch Testpilot Esteban Ocon ersetzt wird.

Die Entscheidung könnte den Fahrermarkt pünktlich zur Rückkehr aus der Sommerfrische mächtig in Schwung bringen und vor allem die weitere Karriere von Nico Hülkenberg beeinflussen. Der Franzose Ocon wird nämlich nicht nur für die Rolle des Hamilton-Kollegen bei Mercedes gehandelt, sondern auch als Nachfolger von Hülkenberg bei Renault. „Esteban hat jede Menge Talent, Ehrgeiz, und er hat sich durch schwere Zeiten gekämpft“, lobte Mercedes-Teamchef Toto Wolff zuletzt beim Rennen in Ungarn den 22-Jährigen.

Eine Chance für Ocon

Ocon konnte sein Talent in der Formel 1 schon in 50 Rennen beweisen, musste nach der Übernahme des Force-India-Teams durch Milliardär Lawrence Stroll aber dessen Sohn Lance Platz machen. Ein weiteres Jahr als Mercedes-Ersatzmann will auch Boss Wolff ihm nicht zumuten. „Wir würden Estebans Karriere nicht sabotieren. Er verdient eine Chance in der Formel 1“, sagte der Österreicher.

Renault gilt als interessiert, zumal Routinier Hülkenberg im dritten Jahr beim Werksteam in der Kritik steht. „Immer, wenn Nico kurz davor ist, Großes zu erreichen, entgleitet es ihm. Er sabotiert sich selbst“, sagte Teamchef Cyril Abiteboul dem Fachmagazin „Auto Hebdo“, nachdem der Rheinländer in Hockenheim mit einem Ausrutscher im Regen ein mögliches Podium verschenkt hatte. „Seien wir ehrlich. Im Moment prüfen wir die Optionen, die wir für die Zukunft haben. Nico weiß das“, fügte Abiteboul hinzu.

Der gebürtige Emmericher spürt den Druck. „Es war schwierig, das zu schlucken“, sagte Hülkenberg zu den Aussagen seines Teamchefs – und fügt zweckoptimistisch hinzu: „Es wird auch so eine Zukunft geben. In der Formel 1.“

Die deutsche Nummer zwei in der Königsklasse des Motorsports geht die Frage nach dem künftigen Arbeitgeber inzwischen relativ entspannt an. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass Hülkenbergs Zukunft zu diesem Zeitpunkt in der Saison noch nicht geklärt ist. Schon der erste Wechsel von Sauber 2014 zurück zu Force India glich einer Hängepartie, die sich bis zum Saisonende hinzog. Im Oktober 2016 löste er dann seinen bis 2017 datierten Vertrag vorzeitig auf und wechselte kurzfristig zu Renault.

Die Spekulationen um einen schnellen Wechsel von Hülkenberg zu Red Bull oder sogar ein Comeback von Fernando Alonso als Teamkollege von Max Verstappen sind dagegen vorerst vom Tisch. Franzose Pierre Gasly muss schon Ende August das Cockpit mit dem Thailänder Alexander Albon vom Schwesterteam Toro Rosso tauschen.

Für Hülkenberg könnte das US-Team Haas eine Alternative sein, aber auch dort wird der Name Ocon genannt. Es gilt als unwahrscheinlich, dass der Rennstall 2020 mit dem zerstrittenen Duo Kevin Magnussen und Romain Grosjean weitermacht, die auf der Strecke oft in Scharmützel geraten. Klar ist: Der heiße Sommer an der Fahrerbörse hat gerade erst begonnen. dpa/mha

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Erstellt:
15.08.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 36sec
zuletzt aktualisiert: 15.08.2019, 06:00 Uhr

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