Impfstoff

Horrende Preise

Biontech und Pfizer sollen von der EU ursprünglich 54?Euro pro Dosis verlangt haben. Letztlich zahlte sie knapp 16 Euro.

20.02.2021

Von DIETER KELLER

Berlin. Die Pharmaunternehmen Biontech und Pfizer sollen für ihren Corona-Impfstoff von der EU mehr als dreimal so viel Geld gefordert haben wie letztlich vereinbart wurde. Im ersten streng vertraulichen Angebot hätten sie Mitte 2020 pro Dosis 54,08 Euro bei Abnahme von 500 Millionen Dosen gefordert, berichteten NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“. Tatsächlich zahlte die EU etwa 15,50 Euro. Kein Unternehmen werde sich mit dem Impfstoff „eine goldene Nase verdienen“, hatte Biontech-Mitgründer Ugur Sahin wenige Tage vor dem ersten Angebot in einem Interview gesagt.

Biontech und Pfizer argumentierten nach dem Bericht nicht mit den Forschungs- oder den Produktionskosten, sondern mit dem ökonomischen Nutzen des Impfstoffs. Der wirtschaftliche Schaden durch Corona für die EU betrage 3,8 Milliarden Euro pro Tag. Würde man dies in ein „traditionelles Kosten-Wirksamkeits-Modell“ übertragen, komme ein unangemessen hoher Preis heraus. Das Angebot beinhalte bereits „den höchsten prozentualen Rabatt“, der einem Industrieland weltweit angeboten worden sei. Die USA sollen 19,95 Dollar pro Dosis vereinbart haben, was gut 16 Euro entspräche. Andere Impfstoffe sollen deutlich billiger sein.

Ein Nachteil des Biontech-Vakzins soll nicht mehr so groß sein: Bisher hieß es, dass es bei mindestens minus 60 Grad gelagert werden muss. Jetzt gaben die Hersteller bekannt, dass für bis zu zwei Wochen auch minus 25 bis minus 15 Grad ausreichen. Damit könnten Ärzte den Impfstoff im Gefrierfach von Kühlschränken aufbewahren. Dieter Keller

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Erstellt:
20.02.2021, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 44sec
zuletzt aktualisiert: 20.02.2021, 06:00 Uhr

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