„Hoffentlich nie wieder so erleben“

1:7 hat der TuS Ergenzingen sein erstes Saisonspiel in der Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald verloren bei der SGM Felldorf/Bierlingen. „Das war ein brutales Ergebnis. Das habe ich als Trainer so auch noch nie erlebt und werde es hoffentlich nie wieder so erleben“, sagt TuS-Trainer Heiko Kieferle, der an der Seitenlinie nicht glauben konnte, was da auf dem Feld passierte: „Ich wurde nach und nach ruhiger, weil ich merkte, dass ich keinen Einfluss mehr auf die Mannschaft habe. Wir wollten das Ding einfach so schnell wie möglich beenden. Es waren Spieler auf dem Feld, die total verunsichert waren.“

Beispiel: Moritz Rees, der seit zwei Jahren durchgehend verletzt war. „So einen Spieler darfst du eigentlich nicht spielen lassen“, sagt Kieferle, der ihn aber aufgrund der Personalnot doch einsetzen musste. „Ich war froh, dass er spielt“, sagt Kieferle, „aber er hatte keine Substanz. Da musst du dann auf sein Talent hoffen, dass er ein geiles Spiel abliefert. Wenn es aber dann so läuft wie gegen Felldorf, kommen Selbstzweifel auf, und so machst du den Spieler psychisch kaputt.“

Der Personalnotstand war für Kieferle einer der Hauptgründe für die hohe Niederlage: „Im Abschlusstraining waren nur acht Leute da, davon zwei, die seit drei Wochen keine einzige Einheit absolviert haben. Und am Samstag war ich den halben Tag damit beschäftigt, eine Mannschaft zusammenzubekommen.“ Als ihm dann am Sonntag SGM-Trainer Werner Hagenlocher erzählte, dass er in der Vorbereitung im Schnitt 20 Leute im Training hatte, bekam Kieferle schon vor dem Anpfiff Schweißausbrüche.

Das spielfreie Wochenende kam Kieferle da gerade recht. Und vor der Partie heute (18.45 Uhr) bei den TSF Dornhan sieht die Lage wieder entspannter aus. Einige Spieler sind wieder zurückgekehrt, Kieferle selbst schaute sich die Begegnung Dornhan gegen Wittershausen an. „Dornhan hat mich total beeindruckt“, sagt er, „die haben zwar ein, zwei Spieler mit außergewöhnlicher Qualität, aber funktionieren vor allem als Team.“

Das fordert Kieferle auch von seinen Kickern: „Ich werde ihnen sagen, dass wir als Team zusammenhalten, nie aufgeben und immer weiter machen. So ’ne Scheiße darf nicht mehr passieren!“