Frommenhausen · Naturschutz
Hirrlinger Kapfloch: Auf Batmans Spuren
Das Hirrlinger Kapfloch ist neuerdings vergittert.
Die beantragte Erweiterung des Frommenhausener Steinbruchs könnte sich auch auf das benachbarte Naturschutzgebiet „Kapfhalde“ auswirken. Am Steilhang hoch über der Starzel klafft das Kapfloch, eine Muschelkalk-Höhle, die wahrscheinlich auch mehreren bedrohten Fledermaus-Arten als Winterquartier dient (Mopsfledermaus, Graues und Braunes Langohr und Fransenfledermaus).
Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens muss der Steinbruch-Betreiber Bau-Union nun nachweisen, dass eine Erweiterung keine Fledermäuse gefährden würde. Dazu muss erst einmal erfasst werden, welche und wie viele Fledermäuse tatsächlich in der Höhle überwintern. Damit hat die Bau-Union eine Fachfirma beauftragt, die teure Messgeräte in der Höhle aufbaut: eine Lichtschranke, einen so genannten „Batcorder“ (der die Fledermaus-Rufe aufzeichnet) und Computertechnik. Damit die teuren Geräte nicht gestohlen werden, hat die Firma ein massives Gitter am Eingang montieren lassen.
In einem Naturschutzgebiet sei ein solches Gitter normalerweise nicht erlaubt, teilte das Tübinger Regierungspräsidium auf Nachfrage mit. Doch hier habe man eine Befreiung bewilligt, damit das so genannte Fledermaus-Monitoring überhaupt stattfinden kann. Nach der ersten Zählung im kommenden Winter sollen die Messungen noch mindestens weitere zehn Jahre laufen. Denn möglicherweise reagieren die Fledermäuse ja erst, wenn die Abbruchkante des Steinbruchs tatsächlich näher an ihr Winterquartier heranrückt (falls die Erweiterung genehmigt wird). Daher wird in der Höhle auch ein Sensor montiert, der die Erschütterungen messen soll, die von den Sprengungen im Steinbruch ausgehen.
Auch nach Ende des Monitoring könnte das Gittertor stehen bleiben, erklärte das RP weiter – um die Fledermäuse in der Höhle vor menschlichem Besuch zu schützen. So wird es auch in vielen anderen begehbaren Höhlen in der Region gemacht.