Niedersachsen wollen mit Offensivfußball Bundesliga-Abstieg korrigieren
Hannover 96 immer mit Vollgas
Angriff ist die beste Verteidigung. Ob der alte Fußball-Wahlspruch auch für Hannover gilt, muss der Aufstiegsanwärter beim Zweitliga-Start beweisen.
Hannover/Kaiserslautern. Seit fast 20 Jahren führt Martin Kind als Präsident von Hannover 96 seinen Verein durch alle Fußball-Höhen und Tiefen. Nach so einer langen Dienstzeit wären Gedanken an einen Rücktritt nichts ungewöhnliches. Doch davon will der 72 Jahre alte Unternehmer derzeit nichts wissen. „Ich werde erst zurücktreten, wenn wir wieder in der ersten Liga spielen“, kündigte Kind vor dem Saisonstart der zweiten Bundesliga an.
Die als Top-Favorit gehandelte 96-Mannschaft bestreitet heute (20.30 Uhr/Sky) beim 1. FC Kaiserslautern ihr erstes Zweitliga-Match nach 14 Jahren. Klubchef Kind fordert die sofortige Korrektur des Abstiegs, Trainer Daniel Stendel und Manager Martin Bader folgen ihm fast bedingungslos. „Unser Ziel ist der direkte Wiederaufstieg. Das gelingt nicht schon am ersten Spieltag und funktioniert nur über eine stabile Mentalität sowie einen engen Zusammenhalt“, erklärte Stendel.
Der 42 Jahre alte Ex-Profi hat seit seiner Amtsübernahme vor vier Monaten einen ungewöhnlichen Stimmungsumschwung herbeigeführt. Den Abstieg konnte der Nachfolger des gescheiterten Thomas Schaaf zwar nicht mehr verhindern, doch in den restlichen fünf Erstliga-Partien peppte er das zuvor leblose Team mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs auf und entfachte im Umfeld zur großen Freude von Kind wieder Begeisterung für die Marke „96“.
Entsprechend groß ist in Hannover die Zuversicht. Bader und Stendel haben viele neue Profis geholt, darunter Mittelfeldmann Sebastian Maier (FC St. Pauli) sowie die Stürmer Martin Harnik (VfB Stuttgart) und Niclas Füllkrug (1. FC Nürnberg).
In zehn Testspielen erzielte Hannover 96 bemerkenswerte 63:13-Tore. Die Zahlen verraten einiges über die offensive Grundausrichtung. Im Kader stehen sechs bis acht Stürmer oder Offensivspieler.