Reutlingen
Gut 200 bei Demonstration gegen AfD
An der Marienkirche haben sich am frühen Freitagabend etwa 200 Menschen versammelt: Sie demonstrieren gegen eine Veranstaltung der Reutlinger AfD im Spitalhof.
Auch aus Tübingen waren dazu viele Teilnehmer angereist. Sauer reagierte eine Sprecherin zu Beginn der Demonstration darauf, dass ihrer Kundgebung der Platz bei der Marienkirche zugewiesen worden war – und nicht der Marktplatz. Sie erklärte auch, dass die AfD seit dem Austritt von Ingo Reetzke im Gemeinderat keinen Fraktionsstatus mehr habe und deshalb für die Nutzung des Spitalhofsaals zahlen müsse. Das wurde mit Beifall quittiert.
Mit dem Ende der Kundgebung zogen die Demonstrierenden Richtung Marktplatz zum AfD-Veranstaltungsort. Dort skandierten sie: „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda!“ Beim anschließenden AfD-Herbstempfang trat der Calwer AfD-Politiker Günther Schöttle auf. Thema seines Vortrags: „20 Jahre Energie(w)ende – Untergang oder Weltrettung?“ Da es seit 2016 immer wieder massive Störungen bei AfD-Veranstaltungen mit Blockaden vorm Spitalhof gegeben hatte, war die Polizei darauf vorbereitet, die Lager zu trennen und den Zugang zum Spitalhofsaal zu ermöglichen, sagte Reutlingens Ordnungsamtsleiter Albert Keppler.
Dazu hatte die Polizei auch mehrere berittene Kräfte im Einsatz. „Nur einmal mussten Demonstrierende zurückgedrängt werden, wobei auf die Polizeipferde eingeschlagen wurde“, so Pressesprecherin Andrea Kopp. Der Protest verlief aus Sicht der Polizei sonst ohne besondere Vorkommnisse. Etwa 100 Gegendemonstranten zogen gegen 19.15 Uhr gemeinsam bis zum Bahnhof, wo ihre Demonstration endete.