Kolumne: Große Sehnsucht nach göttlichem Aderlass

Kürzlich hatte ich ihn kurz in der Nase. Diesen unverwechselbaren Geruch nach Regen, der auf heißes Pflaster trifft, den Staub von halbverdorrtem Laub abwäscht, in lechzende Blütenkelche perlt und die knochentrockene Erde netzt. Ich hätte heulen können vor Glück. Doch nach fünf Minuten war alles vorbei. Ein paar Tropfen nur kamen vom Himmel. Viel zu wenig für die ausgedorrte Natur. Viel zu wenig ...