Nationalspieler triumphiert zum zweiten Mal in der Champions League

Groß, größer, Kroos

Toni Kroos hat als erster deutscher Spieler die Königsklasse mit zwei Klubs gewonnen. Viel Zeit zum Feiern bleibt ihm jedoch nicht – die EM wartet.

30.05.2016

Von SID

Spielermacher der Königlichen: Toni Kroos siegte mit Real Madrid im Endspiel gegen den Stadtrivalen Atletico. Foto: Imago

Spielermacher der Königlichen: Toni Kroos siegte mit Real Madrid im Endspiel gegen den Stadtrivalen Atletico. Foto: Imago

Mailand. Als Toni Kroos am Sonntagmorgen mit kleinen Augen, aber überglücklich aus dem königlichen Party-Flieger stieg, hatte Bundestrainer Joachim Löw schon grünes Licht für die nächste lange Nacht in Madrid gegeben. „Ich brauche jetzt schon noch ein, zwei Tage. Das weiß er auch“, sagte Kroos nach dem Real Madrids Triumph in der Champions League, der dem deutschen Nationalspieler einen Platz in den Geschichtsbüchern sicherte. So richtig viel Zeit zum Feiern bleibt dem 26-Jährigen aber nicht.

„Das hätte ich mir nie erträumt. Ich glaube, dass es etwas Großes ist“, sagte Kroos, der im Verlauf dieser Woche im Trainingslager der Nationalmannschaft im schweizerischen Ascona erwartet wird. Am 10. Juni beginnt in Frankreich die Europameisterschaft. In Löws Planungen spielt der Real-Star eine zentrale Rolle – erst recht nach der historischen Nacht von Mailand.

„Das ist etwas sehr, sehr Besonderes, die Champions League zum zweiten Mal zu gewinnen – mit zwei unterschiedlichen Vereinen“, sagte Kroos, der den Titelgewinn mit Bayern München 2013 im Krankenstand erlebt hatte, nach dem 5:3 nach Elfmeterschießen gegen den Stadtrivalen Atlético: „Es ist definitiv etwas Anderes, wenn man direkt dabei ist.“ Am Ende der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden, in der Verlängerung fielen keine weiteren Treffer.

Kroos war in dem Endspiel im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion aus taktischen Gründen zwar in der 72. Minute ausgewechselt worden, dennoch hatte der Nationalspieler einen enormen Anteil an „La Undécima“, dem elften Triumph der Königlichen in der Königsklasse. „Das Spiel hatte eine ungeheure Bedeutung. Es war die letzte Chance, einen der größten Titel zu holen“, sagte Kroos: „Und das nach einer Saison, in der es mal Auf, mal Ab ging. Wenn du das dann erreichst, ist es unfassbar.“

Als Superstar Cristiano Ronaldo nach über 120 kräftezehrenden Minuten den entscheidenden Elfmeter verwandelte und die Kurve der Real-Anhänger in ein Tollhaus verwandelte, hielt Kroos erst inne, zog sich kurz das Trikot über den Kopf - und rannte dann lauthals jubelnd zu seinen Mannschaftskollegen auf den Rasen. „Das ist ziemlich schwierig in Worte zu fassen“, sagte der Nationalspieler anschließend bei Sky.

Glückwünsche erhielt Kroos, der bei Facebook am Sonntag ein Bild von den Tausenden Real-Fans auf den Straßen Madrids postete, unter anderem von Bruder Felix. „Legende Toni Kroos. Wat bin ich stolz“, so twitterte der zuletzt von Werder Bremen an Union Berlin ausgeliehene Mittelfeldspieler. „Da hat er recht, definitiv. Er hat oft recht“, kommentierte Toni Kroos und sagte: „Es haben sich sehr viele gemeldet. Ich habe aber nur kurz mit meiner Frau gesprochen. Das ist dann doch am wichtigsten.“

Anders als viele seiner Teamkollegen blieb Kroos vor und nach der Pokalübergabe aus den Händen des spanischen Königs Felipe VI aber allein auf dem Rasen. Sohnemann Leon „schläft und ist zu Hause – so, wie es sich gehört“, sagte der Mittelfeldspieler augenzwinkernd: „Er ist dafür, glaube ich, noch ein bisschen klein. Dazu ist meine Frau schwanger und recht weit. Das wäre also keine gute Idee gewesen.“

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Erstellt:
30.05.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 30.05.2016, 06:00 Uhr

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