Tübingen
Gemeinsames Frühstück auf dem Tübinger Marktplatz
Vor dem Rathaus standen am Samstagmorgen 30 Bierbankgarnituren. Weiße Tischdecken und Blumen luden die Tübinger Bürgerinnen und Bürger zwischen 10 und 14 Uhr zum Verweilen ein.
Seit 2017 gibt es das alljährliche Bürgerfrühstück, organisiert von der Bürgerstiftung Tübingen. „Wir wollen den Menschen etwas zurückgeben und gleichzeitig lernen, was sie bewegt“, sagte Manuel Rongen vom Stiftungsrat.
Bei Live-Musik und Sonnenschein genossen Familien und Freunde, Studentinnen und Rentner gemeinsam das ausgiebige, selbst mitgebrachte Frühstück. 250 Menschen hatten gleichzeitig Platz, für die Kleinsten gab es Kinderschminken. Dass ab elf Uhr alle Plätze belegt sein würden und man mit Thermoskanne, Brezeln, Ei und Weißwurst auf eine freie Bank warten muss, haben Gelinde Rübenach und ihre Tochter geahnt, deshalb waren sie extra früh gekommen. „Die ganze Idee ist toll“, sagt Rübenach. „Von mir aus könnte das im Sommer öfter stattfinden. Und wenn das Wetter mitspielt auch im Herbst“, sagte die Tübingerin. Mit dem Bürgerfrühstück wird dem Marktplatz seine ursprüngliche Bedeutung zurückgegeben, denn vor Fernsehen und Zeitung waren Marktplätze genau das: Orte der Zusammenkunft, des Diskurses und das tatsächliche Zentrum der Stadt, nicht nur für Touristen.