Verkehr
Geld fließt für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb
Stuttgart gibt einen ersten Landes- Anteil für das Milliardenprojekt frei. Die Förderung ist höher als zunächst berechnet.
Das Verkehrsministerium in Stuttgart hat am Dienstag die Landesförderung fürs Modul 1 der Regionalstadtbahn Neckar-Alb freigegeben. „Die neuen Förderbedingungen des Bundes und des Landes haben sich deutlich verbessert“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann: „Das Warten hat sich für die Kommunen gelohnt.“
Das Modul 1 umfasst die Elektrifizierung und den Ausbau der Ermstalbahn zwischen Metzingen und Bad Urach, die Elektrifizierung und den Ausbau der Ammertalbahn sowie den Bau neuer Haltepunkte zwischen Metzingen und Tübingen. Die Gesamtkosten von etwa 122 Millionen Euro, werden von Bund und Land mit 95 Millionen Euro nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) gefördert – mit den neuen Fördersätzen. Die Förderzusage habe etwas länger gedauert, doch nun werde sich Eigenanteil der kommunalen Seite noch einmal etwa halbieren, so Herrmann.
„Viel Zuversicht“
Auch Thomas Reumann, Landrat von Reutlingen und Vorsitzender des Zweckverbands Regionalstadtbahn, feiert den Tag: „Von Anfang an lebt das Zukunftsprojekt unserer Regional-Stadtbahn von der Solidarität von Bund, Land und kommunaler Seite.“ Die jetzige Millionenzusage sei „ein großartiges Ereignis, von dem sehr viel Zuversicht für die weitere Umsetzung unserer Regional-Stadtbahn ausgeht.“ Carsten Strähle, Vorstandschef der Erms-Neckar-Bahn, freut sich schon auf die Fertigstellung im Jahr 2022: „Dann können die Fahrgäste auf dem ersten Streckenast der Regionalstadtbahn Neckar-Alb zwischen Bad Urach und Herrenberg moderne Züge im 30-Minuten-Takt nutzen.“Die entsprechenden Bauarbeiten an Modul 1 sind bekanntlich (auf Grund der vom Verkehrsministerium erlassenen Unbedenklichkeitsbescheinigungen) bereits begonnen. Sie sollen Ende 2022 abgeschlossen sein. Das Gesamtvorhaben Regionalstadtbahn Neckar-Alb soll in den kommenden Jahren mit weiteren Bauabschnitten fortgesetzt werden: So ist unter anderem die Vernetzung der Innenstädte von Tübingen und Reutlingen mit der Region Neckar-Alb durch den Neubau von Stadtbahnlinien als Straßenbahnen vorgesehen, die am Bahnhof mit den bestehenden Eisenbahnstrecken für umsteigefreie Fahrten verknüpft werden. Die Stadtbahn in Tübingen ist dabei allerdings bekanntlich von einem positiven Bürgerentscheid abhängig. Darüber hinaus soll auch die Elektrifizierung der Zollern-Alb-Bahn, der Killertalbahn und der Talgangbahn erfolgen.